Nach dem umstrittenen Zugriff des US-Militärs gegen einen Öltanker vor Venezuelas Küste gibt es neue Hintergründe. Ein US-Gericht veröffentlichte eine stark zensierte
Fassung des zugrunde liegenden Vollstreckungsbefehls. Von
dem 26-seitigen Dokument, das am 26. November von einem Richter
unterzeichnet wurde, ist mehr als die Hälfte geschwärzt. Nach
Angaben des US-Justizministeriums verstößt der Öltanker Skipper mit
seinen Öltransporten gegen Sanktionen und sei Teil eines Netzwerks, das
die proiranische Hisbollah-Miliz sowie eine Einheit der iranischen
Revolutionsgarden unterstütze.

Der Zugriff des US-Militärs fand kurz vor Ablauf des Vollstreckungsbefehls statt. Darin wird eine Frist bis zum 10. Dezember 2025 genannt. Genau an dem Tag fand die Militäraktion statt.

Teil der sogenannten Schattenflotte?

Der Direktor der US-Bundespolizei FBI, Kash
Patel, erklärte, seine Behörde und deren Partner würden weiterhin
„US-Sanktionen durchsetzen und unsere Gegner von Finanzmärkten und
kritischer Technologie abschneiden“. Die Beschlagnahmung des Tankers gehöre zu „unseren erfolgreichen Bemühungen, den Regierungen von
Venezuela und dem Iran Kosten aufzuerlegen
„.

Die Skipper ist nach US-Angaben Teil der sogenannten Schattenflotte,
die weltweit sanktioniertes Öl schmuggelt. Der Tanker war Berichten
zufolge nach Kuba unterwegs, als die US-Küstenwache und andere Einheiten ihn am Mittwoch vor der Küste Venezuelas stürmten und unter ihre Kontrolle brachten. Die US-Regierung kündigte daraufhin an, das
Schiff in einen US-Hafen zu bringen und das geladene Öl zu
beschlagnahmen.

Tanker wohl auf dem Weg nach Houston

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet mit Verweis auf zwei Insider, dass der Tanker auf dem Weg nach Houston sei. Da das Schiff für den Kanal von Houston zu groß ist, muss er laut dem Hafen in
der Nähe ankern und seine Fracht auf kleinere Schiffe umladen. Das Hafenamt von Houston erklärte jedoch,
es habe bislang keine Meldung über die Ankunft des Öltankers
erhalten. 

© Lea Dohle

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Das Schiff
hat laut Reuters rund 1,85 Millionen Barrel venezolanisches Rohöl der Sorte
Merey geladen. 

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