Grayson Murphy von den Telekom Baskets Bonn wird von Triers Clayton Guillozet verteidigt

Stand: 13.12.2025 22:49 Uhr

Nach zwei Heimsiegen in Serie haben die Baskets Bonn einen Dämpfer kassiert. Bei den Gladiators Trier – dem Überraschungsteam der BBL – unterlagen sie nach Verlängerung mit 98:102 (89:89: 44:45).

Den Rückenwind aus zwei Siegen merkte man den Rheinländern in ihrem dritten Spiel innerhalb von sieben Tagen durchaus an. Mit einem Dreipunkte-Wurf von Jeff Garrett setzen sie in Trier das erste Ausrufezeichen und erwischten nach mehreren Ballverlusten der Gastgeber mit 12:4- Punkten (4. Minute) einen optimalen Start.

Guter Bonner Start nach zehn Minuten verpufft

Mit erfolgreichen „Dreiern“ hatten sich die Bonner am Mittwoch in der Basketball-Bundesliga (BBL) auch schon gegen die Frankfurt Skyliners den Weg zum Sieg geebnet (88:76). Dass der Gegenwind bei der Überraschungsmannschaft der BBL – mit 14 Punkten aus neun Spielen zählt Trier zu den Topteams – stärker werden dürfte, war den Bonnern indes bewusst. Immerhin waren sie schon im Pokal-Achtelfinale in Trier gescheitert (90:107).

Damit sich das nicht wiederholt, waren rund 300 Baskets-Fans mit an die Mosel gefahren, um ihre Mannschaft in der Liga weiter nach vorne zu pushen. Den Acht-Punkte-Rückstand hatten die Trierer trotzdem am Ende des ersten Viertels nahezu aufgeholt (21:23). Die Ballverluste blieben jedoch ein Problem der Trierer und die Baskets hellwach. Bezeichnend war da die 17. Minute, als Alijah Comithier für Bonn erst einen Dreier versenkte und die Trierer Tylan Birts anschließend mit einem verpatzten Einwurf die nächsten beiden Punkte „schenkten“. Bonn führte nun mit 39:32.

Baskets mit deutlich schlechterer Dreierquote

Triers Stärke in dieser Phase bestand darin, sich durch solche Fehler nicht aus dem Rhythmus bringen zu lassen. Sie ließen Bonn nicht mehr wie in der Anfangsphase davonziehen. Aus Bonner Sicht kam erschwerend hinzu, dass die eigenen „Dreier“ nicht ins Netz fielen, während Jordan Roland auf der Gegenseite 39 Sekunden vor der Halbzeit mit seinem „Dreier“ für die erste Trierer Führung sorgte (45:44). Zur Pause lagen die Baskets bei einer Dreierquote von 25 Prozent – beim Sieg gegen Frankfurt waren es am Ende 40 Prozent.

Im dritten Durchgang setzten die Hausherren mit einem erfolgreichen Korbleger und einem anschließenden „Dreier“ die ersten Akzente, konnten sich aber wie schon Bonn zuvor nie entscheidend absetzen. In die letzten zehn Minuten ging es schließlich mit einem 66:66-Gleichstand.

Trier erzwingt durch Roland die Verlängerung

Auf Augenhöhe marschierten die Teams auch durch das komplette Schlussviertel. Selbst als die Trierer in der Schlussphase in Nolan Adekunle einen ihrer Topscorer durch sein fünftes Foul verloren hatten, änderte sich das nicht. Nach zwei erfolgreichen Dreiern von Grayson Murphy zum 89:86 für Bonn glich Roland per Dreier aus, und in den letzten 38 Sekunden vergaben beide Teams die mögliche Entscheidung.

Es ging in die fünfminütige Verlängerung, wo der bis dahin eher blasse Eli Brooks die Rheinländer direkt mal mit einem „Dreier“ schockte. Ein weiterer von Roland bescherte Trier einen 95:90-Vorsprung, der Bonn nun zwang, mit mehr Risiko zu spielen. Aber Murphy, Zachery Cooks, Garrett und Comithier scheiterten von der Dreierlinie. Die Quote von dort blieb am Ende mit zehn Treffern bei 35 Versuchen deutlich hinter der vom Mittwoch zurück.

Bonner Ausgleichschance nach leichtfertigen Trierer Ballverlusten

Trotzdem machten es die Trierer nach einer 99:92-Führung und nur noch 45 zu spielenden Sekunden mit zwei Ballverlusten noch einmal spannend. Murphy und Birts verkürzten auf 98:99, und es blieben Bonn elf Sekunden, um Trier den Ball und den Sieg zu entreißen. Sie versuchten es mit einem Foul, dass Roland zwar zwei erfolgreiche Freiwürfe, aber Bonn auch die Chance zum Ausgleich eröffnete. Murphy – mit 24 Punkten bester Werfer der Partie – traf nur den Ring, und Marten Linßen machte den Trierer Sieg von der Freiwurflinie perfekt.

Nachdem die Pokalrevanche gegen Trier nicht geglückt ist, geht es für Bonn in der Liga am 21. Dezember – dann wieder vor heimischer Kulisse – gegen Ligaprimus Bayern München weiter. Zum Jahresausklang warten noch zwei Auswärtsspiele auf die Baskets – in Heidelberg (27. Dezember) und Jena (29. Dezember).

Unsere Quellen:

  • Spiel Gladiators Trier gegen Baskets Bonn vom 13.12.2025
  • Basketball-Bundesliga
  • Baskets Bonn

Sendung: WDR.de, „Nach Overtime – Bonn verliert in Trier“, 13.12.2025, 22:49 Uhr

Westdeutscher Rundfunk