Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing in Niederbayern sind fünf Männer festgenommen worden. Gegen vier von ihnen ergingen Haftbefehle – einer wurde in Präventivgewahrsam genommen, wie die Generalstaatsanwaltschaft München bestätigte. Zuvor hatte „Bild“ über den Fall berichtet.
Demnach handelt es sich um drei Marokkaner, einen Ägypter und einen Syrer. Der 56-jährige Ägypter soll ein Vorbeter sein, der die drei ebenfalls festgenommenen Marokkaner aufgerufen haben soll, einen Anschlag zu verüben. In einer Moschee im Raum Dingolfing-Landau soll er die Pläne verkündet und zur Umsetzung aufgerufen haben. Beim verdächtigen Mann aus Syrien ist eine Tatbeteiligung noch unklar, er befindet sich deshalb in Präventivgewahrsam. Wie die Zeitungen der Mediengruppe Bayern berichten, sollen die Männer bei einem SEK-Einsatz im Bereich des Grenzübergangs Suben festgenommen worden sein.
„Wir sind in der Lage, unsere Bürger zu schützen!“
Der Plan sei es gewesen, „mittels eines Fahrzeugs einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt durchzuführen“, sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft zu „t-online“. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann dankte allen Beteiligten. „Der Fall belegt eindrucksvoll die gute Reaktions- und Leistungsfähigkeit unserer Sicherheitsbehörden und zeigt: Wir sind in der Lage, unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen! Dank der hervorragenden Zusammenarbeit unserer Sicherheitsbehörden konnten in kürzester Zeit mehrere Tatverdächtige festgenommen und damit ein potenzieller islamistisch motivierter Anschlag in Bayern verhindert werden.“ Die Hintergründe müssten jetzt aufgehellt werden.
Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus hatte den Einsatz geleitet, an dem unter anderem auch das Landesamt für Verfassungsschutz beteiligt war. Ein ausländischer Geheimdienst soll die deutschen Behörden gewarnt haben.