Karlsruhe. Nach zuvor drei Niederlagen in Folge hat der SC Paderborn endlich wieder ein Meisterschaftsspiel in der 2. Fußball-Bundesliga gewonnen – und das deutlich. Am 16. Spieltag setzte sich das Team von Trainer Ralf Kettemann vor 28.166 Zuschauern im Wildparkstadion in doppelter Überzahl mit 4:0 (0:0) beim Karlsruher SC durch. Der SCP holte damit seine Punkte 30 bis 32.
Durch den Auswärtssieg klettert Paderborn zumindest vorübergehend auf Rang zwei der Tabelle. Bereits am Sonntag könnten jedoch die SV Elversberg und Darmstadt 98 mit eigenen Erfolgen wieder an den Ostwestfalen vorbeiziehen.
„Wir sind natürlich überglücklich, dass wir nach drei Niederlagen in Folge hier den Bock umgestoßen haben“, erklärte Ralf Kettemann. Dieser hatte im Vergleich zur 1:2-Heimniederlage gegen Elversberg bei seiner Rückkehr nach Karlsruhe drei Änderungen in der Startelf vorgenommen. Der rotgesperrte Calvin Brackelmann fehlte, Steffen Tigges und Marco Wörner saßen zunächst auf der Bank. Dafür rückten der nach Gelbsperre zurückgekehrte Laurin Curda sowie die Angreifer Sven Michel und Lucas Copado in die Anfangsformation.
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SC Paderborn 07
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SC Paderborn beginnt in Karlsruhe mit viel Ruhe am Ball
Der SCP besann sich von Beginn an auf sein eigenes Ballbesitzspiel. Anstatt die Bälle frühzeitig lang zu schlagen, lautete die Devise, sich auch unter Bedrängnis ruhig aus der eigenen Defensive heraus zu kombinieren. Bereits in der vierten Minute setzten die Paderborner auf diese Weise das erste Ausrufezeichen. Sven Michel verlagerte von der rechten auf die linke Seite zu Raphael Obermair. Der Vizekapitän zog in den Strafraum und schlenzte den Ball nur knapp am rechten Pfosten vorbei.
In der Folge dominierten die Ostwestfalen das Geschehen. Kam Karlsruhe einmal in Ballbesitz, war dieser meist schnell wieder verloren. Der SCP hingegen baute seine Angriffe strukturiert auf, hielt den Ball lange in den eigenen Reihen, spielte notfalls auch über den Rückraum und wartete geduldig auf Lücken in der KSC-Defensive. Und es ergaben sich Chancen: Ein Distanzschuss von Lucas Copado (16.), ein Kopfball von Sven Michel nach Vorarbeit von Laurin Curda (18.) sowie ein Schuss Michels aus halbrechter Position (23.) gingen jedoch allesamt nicht ins Tor.
Danach verflachte die Partie zunächst – zumindest bis zur 34. Minute. An der Seitenlinie holte KSC-Abwehrchef Marcel Franke dann Nick Bätzner rüde von den Beinen. Schiedsrichter Timo Gansloweit zeigte Gelb, der VAR überprüfte die Szene jedoch auf eine mögliche Rote Karte. Nach kurzer Unterbrechung blieb es jedoch bei der ursprünglichen Entscheidung. Sehr zum Unmut der Zuschauer über den letztlich überflüssigen Video-Einsatz. Zumal sich der Referee das Foul, das durchaus einen Platzverweis gerechtfertigt hätte, nicht noch einmal selbst ansah.
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SC Paderborn trifft die Latte – Belohnung für starke erste Hälfte bleibt aus
Der anschließende Freistoß von der linken Seite wurde dann aber brandgefährlich. Obermair brachte den Ball in den Strafraum, über Umwege landete er bei Mattes Hansen, der ihn über den herausgeeilten KSC-Keeper Hans Christian Bernat lupfte. In höchster Not rettete jedoch David Herold spektakulär auf der Linie und verhinderte die Paderborner Führung (35.).
Und der SCP blieb dran: Erneut war es Obermair, der diesmal von halbrechts butterweich auf den aufgerückten Laurin Curda flankte – dessen Kopfball klatschte an die Latte (43.). So wollte der Ball in der ersten Halbzeit einfach nicht ins Karlsruher Tor fliegen. Dabei hätte Paderborn zur Pause gut und gerne mit ein oder zwei Treffern führen dürfen.
So aber ging es mit einem 0:0 in die Kabinen – aus Karlsruher Sicht durchaus schmeichelhaft, war der SCP doch drückend überlegen. Eine Ballbesitzquote von 65 Prozent spricht für sich.
Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn
VAR kassiert Karlsruher Treffer ein – Gelb-Rot für Schleusener
Der SCP ging unverändert in die zweite Halbzeit. Wer sich für eine gute Leistung nicht belohnt, kann am Ende noch bestraft werden – und beinahe wäre genau das den Paderbornern unmittelbar nach dem Seitenwechsel widerfahren. Der vermeintliche Führungstreffer der Karlsruher durch einen Kopfball von Leon Opitz wurde jedoch nach VAR-Überprüfung wegen eines Foulspiels von Meiko Wäschenbach an Laurin Curda aberkannt (47.). Für den SCP war es eine Warnung zur rechten Zeit.
Und so wendete sich das Blatt wieder zugunsten der Paderborner: Beim nächsten aussichtsreichen Angriff der Gäste ging Karlsruhes Fabian Schleusener im Zweikampf mit Mattes Hansen im Strafraum zu Boden. Da der Angreifer ohne erkennbare Fremdeinwirkung abhob, zückte Schiedsrichter Gansloweit folgerichtig die Gelb-Rote Karte (53.). Vielleicht etwas zu hart, hob Schleusener doch prompt entschuldigend die Arme. Fortan agierte der SCP in Überzahl. So schnell also liegen Freud und Leid beieinander.
„Da hatten wir Glück. Das hat uns maximal in die Karten gespielt“, kommentierte SCP-Coach Kettemann das aberkannte Tor und den Platzverweis. „Wir hatten ein bisschen Spielglück“, sagte auch Paderborns Sportchef Sebastian Lange und fügte an: „Aber das muss man sich auch erst einmal verdienen.“
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Laurin Curda erlöst den SC Paderborn per Doppelpack
Erst danach fanden auch die Paderborner in der zweiten Halbzeit richtig statt. Das Team von Ralf Kettemann zog wieder seinen Ballbesitzfußball auf, kam jedoch zunächst kaum in wirklich vielversprechende Abschlusspositionen. In der 64. Minute prüfte Laurin Curda KSC-Keeper Hans Christian Bernat per Kopf, doch dieser parierte stark zur Ecke.
Nur eine Minute später kam es allerdings zur Neuauflage des Duells: Kapitän Felix Götze flankte von rechts auf Curda, der den Ball diesmal per Flugkopfball im Tor unterbrachte (65.) – die längst verdiente Führung der Ostwestfalen im Wildpark.
Die Gäste drückten weiter – und nur sechs Minuten später fiel bereits die Vorentscheidung: KSC-Keeper Bernat konnte eine Flanke von Nick Bätzner nicht entscheidend klären. Lucas Copado scheiterte im Nachsetzen zunächst noch, doch der Ball sprang Laurin Curda vor die Füße, der aus drei Metern abstaubte (71.).
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Nächste Gelb-Rote für Karlsruhe – Paderborn erhöht auf 4:0
Wer nun glaubte, die Ostwestfalen würden einen Gang zurückschalten, wurde eines Besseren belehrt. Nach einem sehenswerten Distanzschuss gegen die Laufrichtung des Keepers erhöhte Raphael Obermair auf 3:0 (78.). Nur wenig später hätte der eingewechselte Filip Bilbija sogar noch nachlegen können, brachte den Ball aus kurzer Distanz jedoch nicht im KSC-Tor unter (81.).
Für Karlsruhe kam es in der Schlussphase dann noch dicker: Nach einem taktischen Foul an SCP-Joker Steffen Tigges sah auch Marcel Franke die Gelb-Rote Karte und musste den Platz verlassen (83.). Die Gastgeber spielten die letzten Minuten somit zu neunt gegen elf Paderborner. Und das war auch auf dem Feld deutlich spürbar: Die Hausherren liefen nur noch hinterher. Folgerichtig erhöhte der SCP auf 4:0 – Tjark Scheller nickte nach einem Obermair-Eckball und einem anschließenden Torwartfehler unbedrängt ein (87.).
Danach passierte nichts mehr. Die Gäste brachten den deutlichen Vorsprung in doppelter Überzahl gekonnt über die Zeit. Der KSC kassierte derweil die fünfte Pleite in Folge. „Wir tun uns offensiv derzeit sehr, sehr schwer“, urteilte Karlsruhes Trainer Christian Eichner angesichts eines xGoal-Wertes von 0,10. „Und bei den Gegentoren haben wir krasse individuelle Fehler gemacht“, bemängelte der KSC-Coach. Es waren Fehler, die den SCP zurück in die Erfolgsspur brachten.
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Sehen Sie hier die Pressekonferenz nach dem Spiel des SCP beim KSC im Video:
So spielte der SC Paderborn beim Karlsruher SC:
SC Paderborn: Seimen – Götze, Scheller, Hansen – Curda (77. Sticker), Baur, Klaas (83. Klaas), Obermair – Michel (72. Bilbija), Copado (77. Tigges), Bätzner (83. Castaneda).
Karlsruher SC: Bernat – Jung (72. Simic), Kobald, Franke, Herold – Pinto Pedrosa, Rapp (46. Wäschenbach), Burnic, Wanitzek – Schleusener, Opitz (82. Scholl).
Schiedsrichter: Timo Gansloweit (Dortmund), Felix Weller (1. Assistent), Tobias Severins (2. Assistent), Fabienne Michel (Vierte Offizielle), Matthias Jöllenbeck (Video-Assistent), Riem Hussein (VAR-Assistent).
Gelbe Karten: Schleusener, Franke, Burnic / Curda, Götze.
Gelb-Rot: Schleusener (53. Minute), Franke (83.).
Zuschauer: 28.166.
Tore: 0:1 Curda (65.), 0:2 Curda (71.), 0:3 Obermair (78.), 0:4 Scheller (87.).
Statistik: 4:26 Torschüsse, 0,10:1,92 xGoals, 29:71 Prozent Ballbesitz, 67:88 Prozent Passquote, 36:64 Prozent Zweikämpfe, 13:8 Fouls, 1:6 Ecken, 107:114 Kilometer Laufdistanz.
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