Der perfekte Ort zur Weihnachtszeit
Hier gibt es Glögg statt Glühwein
13.12.2025 – 08:33 UhrLesedauer: 2 Min.
Maaria Juva vor ihrem neuen Café in der Neustadt: Ihr Café versteht sie als Treffpunkt für Gespräche und Austausch – mit Workshops und einem kleinen Nordic Shop. (Quelle: t-online)
Mit dem „Kafé Zeitlos“ in der Neustadt möchte Maaria Juva der Individualisierung der Gesellschaft Begegnung, Austausch und Wärme entgegensetzen.
Für viele Deutsche ist Skandinavien ein Sehnsuchtsort. Maaria Juva hat Finnland verlassen, weil es ihr zu eng war. Jetzt bringt sie ausgerechnet die finnische Gemütlichkeit nach Dresden.
Seit August betreibt die 42-Jährige das „Kafé Zeitlos“ auf der Rothenburger Straße. Es ist Teil eines neuen Kulturzentrums in der Hausnummer 24 und öffnet bisher nur an den Wochenenden. Die skandinavische Schreibweise „Kafé“ ist Programm: Juva will nordische Lebensart in die Neustadt bringen.
Ihr Café versteht sie als Treffpunkt für Gespräche und Austausch – mit Workshops und einem kleinen Nordic Shop. „Ein Ort für Begegnung und Wohlbefinden im nordischen Lifestyle“ steht auf der kleinen Visitenkarte. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit will sie viele Gäste in ihr Café locken.
Im kleinen Dorf Vääksy wird sie 1982 geboren und lebt dort bis sie zehn Jahre alt ist. „Meine Familie ist oft umgezogen“, sagt sie. In Helsinki lebt sie 13 Jahre, bevor sie mit 26 Jahren ihr Heimatland verlässt, um nach Berlin zu gehen. Sie weiß von der Skandinavien-Obsession vieler Deutscher, aber sie hat ihr Land damals eher als begrenzt und überreguliert wahrgenommen. Ihre große Schwester lebte schon in Berlin und auf Besuchen in der Hauptstadt genießt sie das offene Flair.
Dann verliebt sich Maaria Juva in einen Dresdner und zieht mit ihm 2019 nach Dresden: „Ich hatte Sehnsucht nach mehr Ruhe und Grün“, sagt sie. Erst leben sie in Wilschdorf, aber heute ist sie in der Neustadt angekommen, wo sie auch arbeitet. „Die Neustadt ist wie Berlin vor 15 Jahren war, und hier passe ich gut rein.“ Auch ein Café zu eröffnen, sei hier leichter als in Wilschdorf. Trotzdem will sie mehr Dorf in die Stadt bringen.
„Heutzutage fehlt das Dorf, denn jeder ist mit sich selbst beschäftigt.“ Damit meint sie auch, dass die Generationen zu sehr voneinander getrennt sind, was auf dem Dorf häufig noch anders sei. „Es gibt Angebote für junge Leute, für Familien und für Senioren, aber es findet wenig Begegnung zwischen den Generationen statt“, sagt Juva. Das möchte sie anders machen.
In ihrem Café sollen unterschiedliche Menschen zusammenkommen, sich begegnen, austauschen, zusammen basteln, spielen und voneinander lernen. Am zweiten Adventswochenende hatte das Café unter dem Motto „Finnisches Glückscafé“ mit Glögg, Musik und Lebkuchen geöffnet. Am dritten Adventswochenende können die Besucher Fröbelsterne und Weihnachtskarten basteln.
