Neue Regeln an Silvester

Böllerverbot in München: Tierpark erstmals geschützt, Tierheim nicht

Aktualisiert am 14.12.2025 – 06:13 UhrLesedauer: 2 Min.

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Ein Bild aus früheren Zeiten: Feuerwerk in der Altstadt von München (Archivbild). (Quelle: Sven Hoppe/dpa/dpa-bilder)

Auch in diesem Jahr gilt für Teile der Stadt wieder ein Böllerverbot zu Silvester. Wo genau das gilt und warum ausgerechnet Tierschützer damit unzufrieden sind.

Böllern zu Silvester: Ja oder Nein? Diese Debatte hat in den vergangenen Jahren viel Zulauf bekommen, immer mehr Städte haben daher Verbotszonen erlassen. Auch in München gilt in diesem Jahr wieder ein Böllerverbot in Teilen der Altstadt sowie innerhalb der Umweltzonen des Mittleren Rings.

Gerade in Großstädten steigt die Zahl der allgemeinen oder teilweisen Verbote. Begründet wird dies oft mit Umwelt- und Tierschutz, da der Lärm und die Freisetzung von Feinstaub eine Belastung darstellen. Doch auch die steigende Zahl der Rettungs- und Polizeieinsätze spielt eine Rolle.

Wie das Kreisverwaltungsreferat (KVR) der Münchner Redaktion von t-online mitteilte, gelten folgende Beschränkungen für München:

Erstmals ist auch der Tierpark Hellabrunn dabei. Das KVR begründete diese Entscheidung damit, dass man den „wertvollen Tierbestand“ schützen wolle, heißt es in einer schriftlichen Antwort. „Der Tierpark Hellabrunn spielt eine wichtige Rolle in internationalen Zucht- und Erhaltungsprogrammen, die es im Interesse der Artenvielfalt und im Hinblick auf zukünftige Generationen zu sichern gilt“, so eine Sprecherin.

Diesen Schritt begrüßt auch der Münchner Tierschutzverein – wenn auch mit einem gewissen Wermutstropfen. Denn das Tierheim samt Bewohnern liegt außerhalb der Verbotszone. Ausweiten könne man das Verbot auch nicht, da der Stadt dazu die gesetzliche Grundlage fehlt. Das bestätigen sowohl eine Sprecherin des Tierschutzvereins als auch das KVR gegenüber der Münchner Redaktion von t-online. Im Gegensatz zum Tierpark könne beim Tierheim nämlich weder ein „Schutz besonderer Güter“ noch eine erhöhte Brandgefahr nachgewiesen werden.

Eine entsprechende Gesetzesänderung fordert daher auch der Tierschutzverein München. „Jedes Jahr erleben wir die panische Angst unserer Tierheimtiere, die Not vieler Haustierhalter sowie die dramatischen Folgen für Münchens Wildtiere“, heißt es in einer Mitteilung. Auch Kühe und andere Nutztiere trifft der Stress. Für Wildtiere wie Igel oder Vögel gäbe es keinerlei Schutzräume.

Viele Tiere, so der Tierschutzverein, würden in Schockstarre verfallen, Essen verweigern oder fliehen in Panik aus ihrem Zuhause. Der Verein appelliert daher an die Bürger, freiwillig auf Feuerwerkskörper zu verzichten: „Jede Rakete weniger bedeutet weniger Leid für die Tiere.“