In wenigen Tagen, genauer gesagt am 16. Dezember 2025, feiert die Alemannia Geburtstag. Und zwar den 125.! Zu diesem Jubiläum ist in den vergangenen Tagen eine sehr lesenswerte Chronik über die Schwarz-Gelben erschienen. Und da in 125 Jahren so einiges passiert ist, besteht diese aus gleich zwei Bänden. In diesen kann man sich verlieren und eintauchen in die Geschichte der Alemannia, Erinnerungen wecken und die Historie nacherleben.
Damit so ein Mammutwerk pünktlich erscheinen kann, muss natürlich irgendwann Schluss sein mit der Aufnahme weiterer Geschichten, Daten und Fakten. Und so hat es das letzte Heimspiel 2025 nicht mehr in die mehr als 700 Seiten geschafft, die das Redaktionsteam über lange Zeit zusammengetragen und mit viel Liebe aufbereitet hat.
Lesen Sie auch:125 Jahre Alemannia – die Chronik, Legenden und Emotionen
Dass es die Partie von Samstag gegen Viktoria Köln nicht mehr in der Chronik untergebracht werden konnte, schadet dem Werk allerdings nicht. So gar nicht. Denn dieses Spiel war eines zum Vergessen, eines, an das sich niemand gerne erinnern will. Dafür aber eins, über das man reden muss, um im Winter die weichen für die Rückrunde und damit die Zukunft der Alemannia zu stellen.
Aber wie immer von vorne. Spieltag, falsche Domstädter zu Gast in Aachen, Tivoli. Oder in einem Wort: Matchday!
Inhalt laden
Oder wie man in Oche saat:
Inhalt laden
Nach dem Last-Second-Ausgleich in Rostock (2:2), bei dem die Alemannia mehr als nur einmal klar vom Schiedsrichter benachteiligt wurde und rund 90 Minuten in Unterzahl agieren musste, war die Zuversicht rund um den Tivoli zurückgekehrt, nachdem die beiden Partien zuvor gegen Regensburg (0:2) und in Duisburg (1:3) so gar nicht im Sinne der Schwarz-Gelben verliefen. In Rostock allerdings zeigte die Mannschaft wieder die Alemannia-Tugenden: Sie kämpfte, zeigten Willen und war leidenschaftlich. Keinem Zweikampf wurde aus dem Weg gegangen, trotz Unterzahl und einem gut aufgelegten Gegner erarbeitete sich das Team von Mersad Selimbegovic mehr als verdient einen Punkt und begeisterte die rund 800 mitgereisten Fans. Diese Energie, dieser Wille, dieser Spirit sollte nun auch zu Hause dazu führen, dass endlich der dritte Heimsieg in der laufenden Saison zu Buche stehen sollte.
Inhalt laden
Entsprechend erwartungsvoll kamen über 20.600 Zuschauerinnen und Zuschauer in die Soers gepilgert, um im letzten Heimspiel des Jahres drei Punkte einzufahren.
Inhalt laden
Und natürlich den Geburtstag eines verdienten und langjährigen Aktiven zu feiern. Auch von dieser Stelle alles Gute nachträglich!
Inhalt laden
Entsprechend viel war rund um den Tivoli los. Viel Arbeit für die Verkehrskadetten – gerade in der Vorweihnachtszeit.
Inhalt laden
Am Ende aber kamen alle im Alemannia-Wohnzimmer an.
Inhalt laden
Auch die U14 vom FC Golzheim war zu Gast.
Inhalt laden
Und ein paar Menschen aus Köln hatten den Weg auch gefunden.
Inhalt laden
Und damit endet das Positive für die Alemannia an diesem Samstag. Mit Anpfiff um 14 Uhr war für jeden sofort ersichtlich, dass die Energie aus Rostock auf dem Heimweg von der Ostsee zurück in die Kaiserstadt wohl verloren gegangen sein muss. Die Aachener hatten keine Ideen, kamen nicht richtig die Zweikämpfe und hatten „Glück“, dass die Viktoria eigentlich auch nicht ihren besten Tag hatte und vor allem das Fallen und Liegenbleiben nach vermeintlichen Fouls üben wollte.
Inhalt laden
Was die Gäste aber konnten und brutal effektiv zur Schau stellten: Standards. Die Kölner hatten über die gesamten 90 Minuten drei Ecken und gleich zwei davon führten zu Treffen. Bereits nach 12 Minuten markierte David Otto die Führung für das Auswärtsteam, in der 60. Minuten erhöhte Tim Kloss auf 2:0. Kurz vor Schluss erzielte Benjamin Zank nach Zuspiel von außen, quasi von der Eck-Position, dann das 3:0.
Inhalt laden
Und die Alemannia? Man spürte die Gegenwehr auf den Rängen nicht. Und eigene Chancen in der Offensive gab es auch kaum.
Inhalt laden
Die beste Gelegenheit hatte – wer auch sonst – Lars Gindorf. Wenige Minuten vor dem 0:3 setzte Aachens bislang erfolgsreichster Stürmer einen Ball an den Außenpfosten. „Wäre, wäre, Fahrradkette …“
Am Ende setzte der eingewechselte Niklas Castelle noch einen Ball über das Tor und das war es dann auch schon.
Inhalt laden
Danach war Schluss. Auch das letzte Heimspiel 2025 ging verloren, in der Hinrunde der laufenden Saison hat die Alemannia nun in neun Heimspielen sieben Niederlagen kassiert. Die einstige Festung Tivoli war in dieser Spielzeit eher ein Selbstbedienungsladen für die Gastmannschaften. Entsprechend hängt die Alemannia weiter unten in der Tabelle. Mit einem Sieg hätte man die Viktoria punktetechnisch einholen können, jetzt sind die Kölner sechs Zähler entfernt und die Schwarz-Gelben zehren so gerade noch von den auswärts geholten Punkten, die sie noch über dem Strich stehen lassen.
Inhalt laden
Entsprechend groß war die Enttäuschung auf dem Tivoli, auf dem erstmals seit langer Zeit wieder deutlich Pfiffe zur Halbzeit und nach Spielende zu vernehmen waren.
Inhalt laden
Man kann Spiele verlieren, das ist kein Problem. Aber nicht so wie am Samstag.
Inhalt laden
Gerade nach der guten und mannschaftlich geschlossenen Leistung zuvor in Rostock fragt man sich schon, was das da am Samstag auf dem Tivoli war.
Inhalt laden
Manch einer trauert den zwei (wahrscheinlich eigentlich drei) Spielen unter Interimstrainer Ilyas Trenz hinterher, die die Alemannia am Stück gewinnen konnte – sogar zuhause sprang dabei ein Sieg heraus.
Inhalt laden
Andere sind einfach nur wütend aufgrund der Darbietung auf dem Rasen.
Alemannia.Memes auf Instagram war mit der Leistung der Alemannia am Samstag gegen Viktoria Köln nicht einverstanden. Foto: Sreenshot
Und was sagt die Stimme aus dem Radio?
Inhalt laden
Im Winter wollen die Fans Verstärkungen für den Kader sehen, denn gerade in der Defensivarbeit stimmt es nicht – die Aachener bekommen einfach viel zu viele Gegentore. 33 in 18 Spielen bislang, nur die drei letztplatzierten Schweinfurt (43 in 17), Havelse (37 in 17) und Ulm (41 in 18) haben häufiger den Ball aus dem eigenen Netz holen müssen. Das ist viel zu viel. Doch auch im Spiel mit dem Ball hakt es an allen Ecken und Enden. Wenn Gindorf keinen perfekten Tag hat, bleiben vorne die Ideen und die Tore aus. Hier stimmt die Balance nicht und nach den ganzen Trainerwechseln (die meisten Spieler kannten das Backhaus-System oder hatten sich deswegen für einen Wechsel an den Tivoli entschieden, dann leiteten zunächst Trenz und Wissing das Team, es kam Muzzicato, es ging Muzzicato, wieder waren Trenz und Wissing in der Verantwortung ehe Selimbegovic übernahm) braucht es endlich wieder klare Strukturen und ein System auf dem Feld.
Inhalt laden
Ein Spiel steht vor dem Jahreswechsel nun noch aus. Am kommenden Sonntag muss die Alemannia am vierten Advent zum Aufsteiger TSV Havelse reisen. Natürlich mit der Unterstützung der Fans.
Inhalt laden
Dort muss den Schwarz-Gelben der nächste Sieg in der Ferne gelingen, um über die Feiertage nicht unter den Strich zu rutschen und unruhige Wochen bis zur Wiederaufnahme der Saison Mitte Januar zu haben, In Havelse sollten bei aller Verunsicherung gerade möglichst souverän drei Punkte geholt werden, um für etwas Ruhe zu sorgen, sodass sich die Verantwortlichen in der Winterpause hinsetzen, alles analysieren und die entsprechenden Schlüsse daraus ziehen zu können.
Für die meisten hier dürfte das aktuelle Wochenende zwar gelaufen sein, dennoch einen schönen dritten Advent!
Inhalt laden
Sammelt sich nun, sucht sich schon mal die Route für kommende Woche raus und ist sich sicher, dass es in Havelse, auch im Rahmen des 125-jährigen Jubiläums, einen versöhnlichen Jahresabschluss geben wird: die Netzschau.
Den ausführlichen Spielbericht zum Spiel lesen Sie unter:
Lesen Sie auch:Drei Ecken, zwei Gegentore
Sie wollen immer über die neuesten Entwicklungen am Tivoli informiert werden? Sie wollen keinen Spielbericht verpassen und immer auf dem Laufenden bleiben, wenn es um Alemannia Aachen geht? Dann abonnieren Sie unseren kostenfreien Newsletter!
Sie möchten unterwegs Nachrichten zur Alemannia erhalten? Dann abonnieren Sie einfach unseren kostenfreien WhatsApp-Alemannia-Channel!
Und zum Abschluss noch die aktuelle Tabelle:
Transparenzhinweis: Die Netzschau ist aus Alemannia-Fansicht geschrieben. Denn der Autor ist seit seiner Kindheit ein Anhänger der Schwarz-Gelben. Das erste Spiel hat er als Elfjähriger im Sommer 1998 gesehen, seit Jahresbeginn 1999 ist er bei jedem Heimspiel im Fanblock und hat in den vergangenen 26 Jahren nur vier verpasst. Seit einigen Jahren ist er auch auswärts immer dabei. 2011 hat er den Fanklub „Klenkes Brüder“ mitgegründet, dem er immer noch angehört. In die Netzschau fließen seine persönlichen Ansichten zur Alemannia ein.