Glitzernde Ballkleider, höfische Intrigen und die Spannung einer ganzen Epoche: In „Liebe im Sturm“, erschienen beim Gmeiner-Verlag, geht es um die junge Komtesse Frederike. Die Geschichte begleitet sie durch die festlichen Säle des Karlsruher Schlosses – mitten zu der Zeit, in der Europa Kopf steht.

Der historische Roman spielt nämlich 1870, kurz vor der Reichsgründung, und erzählt die großen politischen Umbrüche aus badischer Perspektive. Eine ungewöhnliche Sichtweise, die es so bisher kaum gegeben hat.

„Ich wollte zeigen, dass Karlsruhe und Baden es wert sind, erzählt zu werden“

Warum sie sich ausgerechnet Karlsruhe als Kulisse ausgesucht hat, erklärt die Nachwuchsautorin Elena Winzer wie folgt: „Einen historischen Roman zu schreiben bedeutet, sich in eine vergangene Welt hineinzuversetzen. Da schadet es nicht, wenn man mit den Örtlichkeiten vertraut ist. Und näher am Karlsruher Schloss zu sein, als darin zu arbeiten, ist wohl schwer möglich.“

Friedrich I und Luise von Baden (Großherzogspaar)

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Friedrich I und Luise von Baden (Großherzogspaar)
Foto: gemeinfrei

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Friedrich I und Luise von Baden (Großherzogspaar)
Foto: gemeinfrei

Für die 2003 geborene Autorin, die ihr Bild nicht in der Öffentlichkeit sehen will, ist es aber nicht nur eine Frage der Nähe, sondern auch der Verbundenheit: „Karlsruhe ist meine Heimatstadt. Ich wollte gerne einen Roman hier ansiedeln, weil ich wusste, dass es die Stadt und die badische Geschichte wert sind, erzählt zu werden.“

„Spannende historische Geschichten müssen nicht nur in Wien oder Berlin spielen”

Winzers Roman taucht tief in die Geschichte des badischen Herrscherhauses ein – mit Figuren wie Großherzog Friedrich I. und Großherzogin Luise, die sie als „echtes Power-Paar“ beschreibt: „Sie führten eine harmonische Ehe, eine Partnerschaft auf Augenhöhe und engagierten sich politisch fürs Gemeinwohl.“

Das Schloss Karlsruhe

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Das Schloss Karlsruhe
Foto: Thomas Riedel

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Das Schloss Karlsruhe
Foto: Thomas Riedel

Gerade die besondere Stellung Badens im 19. Jahrhundert reizte sie: „Das Großherzogtum war in gewissem Sinne klein, aber oho. In der deutschen Geschichtswahrnehmung nimmt der badische Hof eine Außenseiterrolle ein – zu Unrecht, wie ich finde.“ Mit dieser Perspektive will Winzer zeigen, dass spannende historische Geschichten nicht nur in Wien oder Berlin spielen müssen.

Schreiben zwischen Archiv und Schlossflur

Dass Winzer selbst im Karlsruher Schloss gearbeitet hat, merkt man dem Buch an. „Einen historischen Ort selbst zu erleben, bringt einem die Zeit und die Persönlichkeiten viel näher“, erzählt sie.

Ein Moment blieb ihr besonders in Erinnerung: „Ich bin einmal abends das große Treppenhaus hinuntergegangen, als sich das Licht in den Fenstern spiegelte. Da habe ich mich gefühlt wie meine Protagonistin Frederike, die in ihrem Ballkleid der Großherzogin hinterherläuft.“

Aussenaufnahme des Karlsruher Schlosses.

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Aussenaufnahme des Karlsruher Schlosses.
Foto: Uli Deck/dpa

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Aussenaufnahme des Karlsruher Schlosses.
Foto: Uli Deck/dpa

Recherche mit Leidenschaft – auch ohne Geschichtsstudium

Trotz ihres jungen Alters hat Winzer bei der Recherche nichts dem Zufall überlassen. Sie arbeitete mit Archivmaterialien, alten Raumplänen und digitalisierten Zeitungen aus der Zeit um 1870. „Es war ein Privileg, Zugang zum Archiv und zur Bibliothek des Badischen Landesmuseums zu haben“, sagt sie.

Das Thronensemble des Großherzogs im Schloss Karlsruhe

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Das Thronensemble des Großherzogs im Schloss Karlsruhe
Foto: Elena Winzer

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Das Thronensemble des Großherzogs im Schloss Karlsruhe
Foto: Elena Winzer

Positive Rückmeldungen zum Roman

Obwohl der Roman erst seit August auf dem Markt ist, fallen die bisherigen Rückmeldungen vielversprechend aus: „Bisher habe ich nur positives Feedback gehört und gelesen. Viele betonen, dass es nicht nur eine Liebesgeschichte in historischem Ambiente ist, sondern auch eine Aufarbeitung einer spannenden Epoche der deutschen Geschichte.“

Roman-Cover "Liebe im Sturm"

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Roman-Cover „Liebe im Sturm“
Foto: Elena Winzer

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Roman-Cover „Liebe im Sturm“
Foto: Elena Winzer

Genau das war ihr Ziel – Geschichte lebendig machen, ohne sie trocken zu erzählen. Zum Schluss merkt sie augenzwinkernd an: „Wer sich mit Karlsruhe und Baden verbunden fühlt, wird diesen Roman mögen.“

Wie geht’s weiter?

An Ideen mangelt es der jungen Autorin nicht: „Spannende Geschichten habe ich viele – auch einige, die wieder in Baden spielen. Welche ich davon bis zur letzten Seite umsetze, wird sich zeigen.“

  • Sophia Wagner

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