Neues Stück an der  Tri-Bühne: Gut gelaunt gegen den Nationalismus – „Hin und Her“ von Ödön von Horváth Aki Tougiannidis, Natalja Maas, Manuel Krstanovic und Sebastian Huber (v. li.) in „Hin und Her“ Foto: Isidora Pajcin

Ödön von Horváth nahm mit seiner Posse „Hin und Her“ Bürokratie und Nationalismus aufs Korn – Florian Dehmel inszeniert an der Stuttgarter Tri-Bühne mit gut gelauntem Ensemble.

Die Bühne dreht sich, immer wieder, Beamte in Unform sind es, die sie schieben. Alldieweil knallt auf der einen oder der anderen Seite die Tür des Häuschens eines Grenzpostens. Nur: Einer kommt nicht an, bleibt gefangen im heimatlosen Nirgendwo, auf der Brücke zwischen den zwei Staaten. Ödön von Horváths Komödie „Hin und Her“ wirkt fast ein wenig zu leicht, bedenkt man das reale Leid der Menschen, die sich heute in ähnlicher Situation befinden. Doch genau dies lag in der Absicht des Autors. „Hin und Her“ entstand vor einem ernsten zeitgeschichtlichen Hintergrund – Ödön von Horváth schrieb das Stück 1933, als er selbst im nationalsozialistischen Deutschland nicht mehr erwünscht war, in seine ungarische Heimat aber nicht zurückkehren konnte. Nun spielt das Theater Tri-Bühne Horváths Posse im flotten, volkstümlichen Ton, der der Intention des Autors entgegenkommt, mit einem sehr stimmigen Ensemble auf einfallsreich gestalteter Bühne, inszeniert von Florian Dehmel.

Weiterlesen mit

Unsere Abo-Empfehlungen

Von hier, für die Region,
über die Welt.

*anschließend 10,99 € mtl.

  • Exklusive Artikel, Serien und Abovorteile genießen
  • Zugriff auf alle Inhalte der EZ im Web

*anschließend 10,99 € mtl.

Bereits Abonnent? Anmelden