Rom – „Ich bin nicht schön. Ich habe nur das gewisse Etwas.“ Es sind diese zwei Sätze von Sophia Loren (91), die aneinandergereiht beinahe unverschämt untertrieben sind. Andererseits sind sie so sympathisch, dass wir Sophia Loren nur verzückt anblicken können.
Ihre übermenschliche Schönheit und ihre zeitlose Ausstrahlung bewundern! Und ihr raumgreifendes Charisma genießen, von dem wir seit rund 70 Jahren einfach nicht genug bekommen können.
In einer Reportage am Rande von Dreharbeiten schrieb „Life“ über sie: „Sophia Loren sollte zu den nationalen Denkmälern Italiens gezählt werden. Sie ist so sonnig wie Capri, so funkelnd wie die Brunnen von Rom, so üppig wie die Weinberge der Toskana.“
Foto: Alfred Eisenstaedt/The LIFE Picture Collection/TASCHEN
Sophia Loren hat die Fotos persönlich mit ausgewählt
In dieser Woche erscheint der opulente Bildband „Eisenstaedt, Sophia Loren“. Darin zu sehen: knapp 200 bisher unveröffentlichte Fotografien aus den Sechziger- und Siebzigerjahren, von Sophia Loren persönlich mit ausgewählt. Die Fotos sind wie sie selbst: majestätisch, schön und doch nahbar. Sie zeigen die Loren in der wohl dynamischsten Phase ihrer Karriere, aber immer wieder auch sehr privat.
Kurzum: Das Buch zeigt die Ausnahmeschauspielerin als das, was sie ist – Muse, Ikone, Mutter oder einfach die Königin von Italien. Egal, in welcher Rolle, machte die Loren stets deutlich: Angebetet zu werden, sei „eher frustrierend“.
Mit Fotograf Alfred „Eisie“ Eisenstaedt (1898–1995) verband Loren eine tiefe Freundschaft, die schon nach dem ersten gemeinsamen Job 1961 begann. Neben Loren fotografierte er Stars wie Marilyn Monroe (†36) oder Bill Clinton (79) und Hillary Clinton (78)
Foto: Alfred Eisenstaedt/The LIFE Picture Collection/TASCHEN
1961 vor der Küste Neapels: Sophia Loren (damals 26) auf einem Boot mit ihrem Ehemann Carlo Ponti (damals 49). Das Paar heiratete 1966 und blieb bis zu Pontis Tod (2007 mit 94 Jahren) zusammen
Foto: Alfred Eisenstaedt/The LIFE Picture Collection/TASCHEN
Mit Eisenstaedt verband Loren eine enge Freundschaft
Sophia Loren und der Fotoreporter Alfred „Eisie“ Eisenstaedt (1898-1995) trafen sich 1961 zum ersten Mal, als er sie für „Life“ fotografierte, dem bedeutendsten Fotomagazin des 20. Jahrhunderts. Der erste gemeinsame Job war der Beginn einer jahrzehntelangen Freundschaft. Und des gemeinsamen Erfolges: Loren etablierte sich gleichermaßen als glamouröse und ernsthafte Schauspielerin und war auch dank der Fotos von sich auf dem besten Weg, eine der berühmtesten Frauen der Welt zu werden.
1961: Sophia Loren (damals 26) im Königspalast von Caserta, in der Nähe von Neapel. Zwischen zwei Szenen liest sie im Kerzenschein eine Zeitung
Foto: Alfred Eisenstaedt/The LIFE Picture Collection/TASCHEN
Paris 1976: Sophia Loren (damals 42) lebte mir ihrer Familie in einem Penthouse in der Avenue George V. 1973 kam ihr zweiter Sohn Edoardo (52) zur Welt
Foto: Alfred Eisenstaedt/The LIFE Picture Collection/TASCHEN
Eisenstaedt hingegen konnte zu dieser Zeit bereits eine vier Jahrzehnte lange Karriere als Fotograf vorweisen. Bereits in den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts arbeitete er als Fotograf in Berlin, 1935 zog er nach Amerika und gehörte von Beginn an zu den Stammfotografen von „Life“.
Über die gemeinsame Zeit mit Alfred „Eisie“ Eisenstaedt sagt Sophia Loren jetzt: „Eisie wurde mein Schatten. Aber er hat nie versucht, sich in mein Leben einzumischen. Nein, er hat einfach weiter fotografiert und gelächelt und war glücklich, einfach nur mit mir zusammen zu sein, so wie ich mit ihm zusammen zu sein!“
Und was können wir, die wir von ihrer Schönheit träumen, von Sophia Loren lernen? „Alles, was Sie sehen, verdanke ich Spaghetti …“
Erscheint in dieser Woche mit einem von Sophia Loren signierten Print in Collectors Edition: „Eisenstaedt, Sophia Loren“ (282 Seiten, 850 Euro, www.taschen.com)
Foto: Alfred Eisenstaedt/The LIFE Picture Collection/TASCHEN