Gütersloh/Ibbenbüren. Bei einem aufsehenerregenden Zugriff haben Beamte der Kriminalpolizei Gütersloh und Spezialeinheiten am Mittwoch, 10. Dezember, in Ibbenbüren (Kreis Steinfurt) eine mutmaßliche Einbrecherbande gefasst. Ein Spezialeinsatzkommando stoppte im laufenden Verkehr einen Audi A6. Einem Medienbericht der Ibbenbürener Volkszeitung zufolge schlugen Beamten die Scheiben ein, zogen Insassen aus dem Luxuswagen und nahmen vier Personen fest.
„Sie stehen in Verdacht, zu einer Einbrecherbande zu gehören. Die Haftbefehle sind in Vollzug gesetzt und die Beschuldigten sitzen in der Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft“, erklärte Staatsanwalt Philipp Kalbertodt von der der ermittlungsführenden Staatsanwaltschaft Bielefeld am Donnerstag, 11. Dezember. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um drei Männer im Alter zwischen 29 und 46 Jahren sowie eine 19-jährige Frau, jeweils mit rumänischer Staatsangehörigkeit.
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Die Beschuldigten sollen für eine Reihe von Wohnungseinbrüchen und Einbruchsversuchen in Nordrhein-Westfalen und im angrenzenden Bereich von Niedersachsen verantwortlich sein. Seit Ende Oktober soll die Einbrecherbande arbeitsteilig insgesamt 21 vollendete Einbrüche oder Versuche begangen haben. „Eine Handvoll der Taten hat sich im Kreis Gütersloh ereignet“, erklärt Polizeisprecherin Katharina Felsch.
Fenster und Türen aufgehebelt, Geld und Schmuck geklaut
Weitere Tatorte befinden sich in den Kreisen Soest, Warendorf, Steinfurt, Landkreis Grafschaft Bentheim und im Landkreis Emsland. Die Beschuldigten sollen Fenster und Türen aufgehebelt und vorzugsweise Schmuck und Bargeld entwendet haben.
Dem spektakulären Zugriff in Ibbenbüren sind umfangreiche Ermittlungen der beteiligten Behörden vorausgegangen. Auch eine längere Verfolgungsfahrt, teilweise auf niedersächsischem Gebiet, soll sich laut dem Medienbericht zufolge im Vorfeld abgespielt haben. Ein Beamter vor Ort habe demnach geäußert, „den ganzen Tag unterwegs“ gewesen zu sein. Die Federführung des Einsatzes soll bei der Kriminalpolizei Gütersloh gelegen und die SEK-Beamten aus Bielefeld gekommen sein.
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Spurensicherer der Kripo Gütersloh hatten den im Landkreis Neu-Ulm (Bayern) zugelassenen Audi A 6 vor Ort durchsucht und tütenweise Material sichergestellt. Eine Menge an Diebesgut wurde zudem in einer angemieteten Wohnung gefunden. Die über keinen festen Wohnsitz in Deutschland verfügenden Beschuldigten wurden einer Haftrichterin am Amtsgericht Bielefeld vorgeführt. Diese erließ antragsmäßig U-Haft wegen des Vorwurfs des (teils versuchten) bandenmäßigen Wohnungseinbruchdiebstahls in 21 Fällen.