Doch das nächste Tor zählt. Bilal El Khannouss trifft in der 40. Minute zum 1:0 und … Foto: IMAGO/STEINSIEK.CH
Bilal El Khannouss hat sich mit einer starken Leistung und mit einem Treffer vom VfB Stuttgart verabschiedet – für einige Wochen. Der Marokkaner spielt nun den Afrika-Cup.
Nach einem 4:0-Erfolg, da lassen sich gut Späße machen. Dachte sich auch Fabian Wohlgemuth. Also ging der Sportvorstand des VfB Stuttgart nach dem Auswärtssieg seiner Mannschaft in die Kabine – sein Ziel: Bilal El Khannouss. „Ich habe ihm gesagt, dass ich gar nicht wusste, dass er so hoch springen kann“, erzählte Wohlgemuth – und berichtete auch von der Antwort des Marokkaners: „Ich springe höher als du, selbst, wenn du noch 20 Jahre jung wärst.“
Wohlgemuth schmunzelte, als er spät am Sonntagabend diese Anekdote in Bremen erzählte. Und tatsächlich war dem Offensivmann, den der Sportchef des VfB im Sommer von Leicester City geholt hatte, etwas Besonderes gelungen. Beim Stand von 0:0 gegen den SV Werder segelte eine Flanke von Jamie Leweling in den Strafraum der Bremer, dort sprang El Khannouss hoch – und stand förmlich in der Luft. Ehe er den Ball passgenau ins lange Eck setzte.
„Ein richtig schönes Kopfballtor“ sei das gewesen, sagte später auch Sebastian Hoeneß. Der Trainer des VfB wusste zudem, dass dieser Treffer dem Spiel die von den Stuttgartern erhoffte Richtung gegeben hatte. Denn kurz danach erhöhte Jamie Leweling noch vor der Pause auf 2:0, am Ende siegte der VfB mit 4:0. Am Samstag (15.30 Uhr) soll nun zum Abschluss gegen die TSG Hoffenheim noch ein Sieg her, um das Fußballjahr 2025 perfekt abzuschließen.
Allerdings: Das muss dann ohne Bilal El Khannouss gelingen. „Er reist noch von hier ab“, sagte Hoeneß über den Angreifer, der direkt von Bremen zur Marokkanischen Nationalmannschaft flog. Um ein ganz besonderes Turnier zu spielen. Die 52 Spiele des Afrika-Cups finden nämlich in Marokko statt, für El Khannouss und seine Kollegen ist es also ein Heim-Turnier.
Bilal El Khannouss feiert mit Atakan Karazor und Deniz Undav. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch
„Wir wünschen ihm nur das Beste“, sagte Hoeneß noch. Wohl wissend, dass er bei einem erfolgreichen Verlauf für die Marokkaner lange auf den 21-Jährigen verzichten muss. Vom 21. Dezember bis zum 18. Januar läuft der Afrika-Cup, wenn das Finale gespielt wird, hat die Bundesliga längst wieder begonnen. Die Marokkaner treffen in der Gruppenphase auf Mali, Sambia und die Komoren.
Für El Khannouss wird das Turnier ein Highlight seiner noch jungen Karriere. Dass die noch sehr erfolgreich verlaufen kann, hat der Offensivmann in seinem ersten halben Jahr in Stuttgart nicht nur angedeutet. „Er hat unterstrichen, welche Fähigkeiten er hat“, lobte in Bremen Sebastian Hoeneß, „auch seine Haltung gegen den Ball war top.“ Laut Hoeneß habe man das Gefühl bekommen können, „dass er uns noch ein Abschiedsgeschenk machen wollte“.
Kaufpflicht greift ziemlich sicher
Das hat geklappt. Und der VfB-Coach hofft, das nun auch sein Wunsch in Erfüllung geht: „Wir hoffen, dass Bilal gesund zurückkommt.“ Damit er dem VfB für den Rest der Saison in drei Wettbewerben dann wieder helfen kann. Und auch darüber hinaus. Die Bedingungen, nach welchen eine Kaufpflicht für den aktuellen Leihspieler greift, werden wohl ziemlich sicher erreicht.