Nach Terroranschlag in Sydney
So reagieren Politiker und Religionsvertreter
Aktualisiert am 15.12.2025 – 02:28 UhrLesedauer: 2 Min.
Weiße Rosen am Mahnmal am Platz der ehemaligen Synagoge in Hannover (Symbolbild): Die Politik der Leinestadt und auch deren Religionsvertreter haben sich zu dem Anschlag in Sydney geäußert. (Quelle: IMAGO/Rainer Droese)
Nach dem Anschlag auf eine jüdische Feier in Sydney herrscht in Hannover Entsetzen. Politiker und Religionsvertreter senden deutliche Botschaften.
Mindestens 16 Tote, rund 40 Verletzte: Der Anschlag auf eine Chanukka-Feier in Sydney erschüttert auch Hannover. Ein Vater und sein Sohn hatten am Sonntag nahe dem berühmten Bondi Beach das Feuer auf die jüdische Veranstaltung eröffnet. Die australischen Behörden stufen die Tat als Terroranschlag ein.
In Hannover gedachte die Jüdische Gemeinschaft der Opfer mit einem Solidaritätsgebet, es war der erste Tag des Lichterfests. Oberbürgermeister Belit Onay appellierte an den gesellschaftlichen Zusammenhalt. „Wir stehen hier zusammen in Solidarität und sagen ‚Nein‘ zu Antisemitismus, ‚Nein‘ zu diesem Judenhass, von dem leider immer mehr Menschen jüdischen Glaubens tagtäglich betroffen sind“, erklärte der Grünen-Politiker dem NDR.
Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter Gerhard Wegner sieht eine bedrohliche Entwicklung. Er warnte vor einem weltweit aufgeheizten Klima, „in dem nicht nur der klassische Antisemitismus wieder gedeiht, sondern die humanen Grenzen, Gewalt gegen Juden anzuwenden, immer weiter gesenkt werden“. Alles müsse unternommen werden, um diese Eskalation zu stoppen. Wegner beobachtet zudem, dass Kritik an Israel immer häufiger in Judenhass umschlage. So würden Jüdinnen und Juden „missbräuchlich offen als Akteure von Terror und Apartheid identifiziert, gegen die man dann legitimerweise glaubt, alle Mittel anwenden zu dürfen“.
Auch die Kirchen meldeten sich zu Wort. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister erklärte, er bete für die Verletzten und alle Trauernden: „Erneut stehen wir fassungslos vor dem Bösen, das Menschen in die Welt bringen.“ Dass Jüdinnen und Juden ihr Leben riskieren, wenn sie ihren Glauben sichtbar lebten, „dürfen wir niemals akzeptieren, an keinem Ort der Welt“.
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer verurteilte die Tat „mit Entsetzen und tiefer Trauer aufs Schärfste“. „Unsere jüdischen Schwestern und Brüder stehen nicht allein: Wer Juden angreift, greift die Würde des Menschen und den Frieden unserer Gesellschaft an. Als Christen widersprechen wir jedem Hass und stehen fest an der Seite des jüdischen Volkes.“
Auch einer der beiden Angreifer kam bei der Tat ums Leben.
