Warum die Fahrradbarometer so teuer sind? Die Stadt verteidigt die Anschaffung der digitalen Zählstellen und verweist auf die hohe Förderung durch den Bund von 65 Prozent der Kosten. Das Geld sei zweckgebunden, kann also nicht für andere Projekte ausgegeben werden. Die Kosten würden sich zudem aus mehreren Faktoren wie bauliche Umsetzung und die Einrichtung neuer Zählstellen in der Straße zusammensetzen. „Die beiden Fahrradbarometer selbst machen etwa die Hälfte der Kosten von rund 90.000 Euro am Standort St. Peterburger Straße aus.“ Sprich: für die beiden digitalen Anzeigesäulen zahlt die Stadt insgesamt rund 16.000 Euro.

Und: „Anders als die bisherigen Dauerzählstellen, die meist unter der Fahrbahn verborgen sind, machen diese neuen Barometer die Zahlen direkt am Ort erlebbar.“ Das schaffe Aufmerksamkeit und unterstreiche die Bedeutung des Radverkehrs als Teil einer modernen, nachhaltigen Mobilität in Dresden.

Der ADFC in Dresden begrüßt das und wünscht sich eine differenzierte Diskussion über das Projekt, so Vorstandsmitglied Nils Larsen: „Fahrradbarometer gegen trocken bleibende Brunnen oder gegen den Neubau der Carolabrücke aufzurechnen, ist weder sachlich noch zielführend.“

In Leipzig gibt es zwei solcher Fahrradzählstellen mit Live-Anzeige schon seit gut zwei Jahren – ohne ähnliche Diskussionen wie in Dresden. Insgesamt erfasst die Messestadt in elf Straßen die Zahl der Radfahrerinnen Radfahrer über in den Boden eingelassenen Induktionsschleifen. Im vergangenen Jahr zählte die Stadt Leipzig damit mehr als 14 Millionen Radfahrer.