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Jahrzehntelang stand sie vor der Kamera – doch was am Ende übrig bleibt, macht sprachlos. Schauspielerin Andrea L‘Arronge rechnet knallhart ab.

München – Über 20 Jahre lang verzauberte Andrea L‘Arronge (68) als Gräfin Vera Schönberg die Zuschauer von „SOKO Kitzbühel“. Doch was viele nicht wissen: Trotz jahrzehntelanger TV-Karriere in Erfolgsformaten wie „Die Schwarzwaldklinik“, „Das Traumschiff“ oder „Rosamunde Pilcher“ sieht es bei der Rente mau aus. Im Interview mit Ippen Media packt die Schauspielerin jetzt schonungslos über die prekäre Situation deutscher TV-Stars aus – und rechnet mit dem System ab.

Andrea L‘Arronge 2019  zu Gast bei der 13.Verleihung der Goldenen Bild der Frau.Schauspielerin Andrea L‘Arronge beklagt ihre mikrige Rente – trotz langer, erfolgreicher Karriere vor der Kamera. © 
IMAGO / BREUEL-BILD

Das Problem liegt im Detail: Schauspieler sind nur während ihrer Drehtage sozialversichert. Das bedeutet konkret: Selbst erfolgreiche Kollegen mit 50 Drehtagen im Jahr – die bereits zwei oder drei große Filme drehen – sind nur für diese kurze Zeit versichert. Die bittere Konsequenz nach einem ganzen Arbeitsleben: „Dann hast du halt ganz große Versicherungslücken und kriegst deswegen auch nur 500 Euro Rente“, erklärt die 68-Jährige gegenüber Ippen Media.

Andrea L‘Arronge kritisiert: Deutschland hinkt hinterher

Besonders bitter ist, dass Schauspieler die Sozialabgaben anteilig genauso zahlen wie Festangestellte. Weil Schauspieler immer in kurzer Zeit sehr viel verdienen, fallen die Abgaben entsprechend hoch aus. Doch während in Frankreich und England die Beiträge aufs Jahr umgelegt werden, scheitern deutsche Genossenschaften seit den 1970er-Jahren daran, etwas zu ändern. „Das ist leider die Krux in Deutschland“, sagt die TV-Ikone im Interview und fügt fassungslos hinzu: „Das ist eine ziemliche Ungerechtigkeit und eine ziemliche Schweinerei.“

Am 14. Dezember kehrte L‘Arronge mit dem ZDF-Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ nach drei Jahren Drehpause zurück. Eigentlich hatte sie sich geschworen, nie wieder zu drehen. Doch dann kam ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnte. „Ich glaube, das war einfach das richtige Projekt zum richtigen Zeitpunkt“, verrät sie gegenüber Ippen. Die Leidenschaft für ihren Beruf lässt sie nicht los – auch wenn das deutsche Rentensystem Künstlern wenig Dank zeigt.

Schlager- und TV-Stars packen über Höhe ihrer Rente aus: Einer kriegt nur 41 Euro im MonatRentenbescheidFotostrecke ansehen

Obwohl L‘Arronge abgesehen von dem Weihnachtsprojekt nicht mehr aktiv als Schauspielerin arbeitet, hat sie vorgesorgt: Neben ihrer deutschen Rente bezieht sie auch eine aus Österreich – vermutlich aus ihrer langjährigen Arbeit für „SOKO Kitzbühel“ – und zahlte zusätzlich privat in eine Pensionskasse ein. Ohne diese zusätzliche Absicherung würde es laut ihrer Aussage finanziell eng werden. Mit ihrer Rente zufrieden? „Kann man nicht sein“, sagt sie knallhart.

Doch sie ist nicht allein: Auch Film-Ikone Marianne Sägebrecht (80) offenbarte kürzlich, dass sie trotz über 80 Film- und Fernsehproduktionen nur eine schmale Rente von 1.000 Euro bekommt. „Aber ich brauche nicht viel und bin zufrieden“, so Sägebrecht gelassen. Verwendete Quellen: Interview mit Ippen.Media, zdf.de, Freizeit Monat (vom 09. September 2025)