Meyer Werft erhält Milliardenauftrag für MSC-Kreuzfahrtschiffe | ndr.de

AUDIO: Meyer Werft schließt Zehn-Milliarden-Euro-Deal (3 Min)
Stand: 15.12.2025 12:51 Uhr
Die neue Geschäftsführung der Papenburger Meyer Werft erhält einen Milliardenauftrag der Schweizer Reederei MSC. Damit ist die Werft bis einschließlich 2036 ausgelastet.
Beide Unternehmen hätten heute ihre Unterschriften unter eine Absichtserklärung gesetzt, teilte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) am Montag mit. „Dieser Auftrag sichert die Auslastung der Werft bis weit ins nächste Jahrzehnt, bis einschließlich 2036“, sagte Reiche. „Es ist ein Zeichen für die Anerkennung von höchster Ingenieurskunst. Ein Bekenntnis zum maritimen Standort Deutschland.“ Die Werft sei mit dem Auftrag wieder wettbewerbsfähig. Es geht laut dem Bundeswirtschaftsministerium um vier bis sechs Schiffe mit einem Auftragswert von zehn Milliarden Euro. „Diese Vereinbarung ist mehr als ein formaler Akt“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD). „Sie ist ein starkes Signal an die Menschen in der gesamten Region um Papenburg und an die über 1.800 Zulieferer, deren Know-how unser maritimes Rückgrat bildet.“
SPD: „Einsatz des Landes war goldrichtig“
Nico Bloem, Abgeordneter der SPD-Landtagsfraktion, sprach angesichts der unterzeichneten Absichtserklärung von „fantastischen Nachrichten“. Bloem sagte weiter: „Dieser Auftrag bringt massive Wertschöpfung nach Niedersachsen und sichert die Arbeitsplätze auf der Meyer Werft für mehr als ein Jahrzehnt.“ Dem Abgeordneten zufolge zeige der Auftrag, dass der „Einsatz des Landes für die Arbeitsplätze in Papenburg goldrichtig war.“ Auch Olaf Lies betonte, „wie richtig es war und wie notwendig es war, dass die öffentliche Hand an dieser Stelle eingesprungen ist“. Es gehe nicht nur um den Kreuzfahrtschiffbau, sondern um die Sicherstellung und Verteidigungsfähigkeit, „die wir in Deutschland erreichen wollen.“
Auch die Gewerkschaft IG Metall begrüßte den Großauftrag von MSC. Er sei „ein klares Signal, dass die Werft auf dem richtigen Weg ist“. Nun müsse die Sicherung für mindestens 3.100 Jobs in Papenburg umgesetzt werden. „Wir verfolgen das klare Ziel der Reprivatisierung der Meyer Werft, legen aber gleichzeitig großen Wert auf eine nachhaltige Umsetzung“, sagte Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche.

Am Wochenende dockt das neue Schiff der Werft aus. Noch vor einem Jahr stand das Papenburger Unternehmen kurz vor der Pleite.
Bund und Land investierten Millionen
Im vergangenen Jahr hatten Bund und das Land Niedersachsen jeweils 40 Prozent der Anteile an der finanziell angeschlagenen Meyer Werft übernommen. Darüber hinaus haben sie der Werft einen Kreditrahmen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro gewährt. Grund für die finanziellen Schwierigkeiten der Meyer Werft war unter anderem die schwindende Nachfrage während der Corona-Pandemie und höhere Preise infolge des Ukraine-Kriegs.

Die Geschäftsführung will eine Absichtserklärung unterzeichnen. Mit dem Deal wäre die Werft für die nächsten zehn Jahre ausgelastet.

Der Auftrag für die Papenburger Werft kommt aus den USA. Das 344 Meter lange Schiff soll 2027 ausgeliefert werden.

Bund und Land halten je gut 40 Prozent des angeschlagenen Papenburger Schiffsbauers. Der Einstieg soll befristet sein.

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