An der Einmündung auf die Bielefelder Straße schaut der Grüne Weg so aus, als wäre er praktisch fertig. Die Fahrbahn ist asphaltiert, die Markierungen für den über die Einmündung führenden Fußweg sind aufgebracht und der Bordstein ist an beiden Seiten gepflastert. Anwohner, die im unteren Bereich der Straße wohnen, können ihre Grundstücke problemlos und ruckelfrei mit dem Pkw ansteuern.

Schaut man sich aber mal den weiteren Verlauf des Grünen Weges in Richtung Ascheloh an, so sieht man am geplanten Ende der Sanierungsstrecke unweit der Einmündung Langer Acker, dass noch einige Arbeiten anstehen. Hier ist von der neuen Asphaltierung nicht viel zu sehen. Seit dem 12. Mai wird die einst löchrige Straße auf rund 500 Metern wieder in Schuss gebracht und trotz der derzeitigen Zweiteilung im Erscheinungsbild lief bisher alles glatt. „Wir liegen im Zeitplan und sollte uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen werden wir voraussichtlich im April 2026 diese Baumaßnahme fertigstellen“, teilt Jan Focken, Sprecher des Kreises Gütersloh mit.

Bei diesem, in der Planung bis Frühjahr 2026 terminierten Projekt, werden durch die TWO alle Versorgungsleitungen für Strom, Wasser, Gas und Beleuchtung neu verlegt. Durch den Kreis Gütersloh wird der komplette Straßenquerschnitt in diesem Bereich erneuert. „Die Baukosten für den Kreis Gütersloh belaufen sich auf etwa 1,3 Millionen Euro“, sagt Focken.

Sanierung der Straße nach Werther war seit über 15 Jahren im Gespräch

Der Zustand der Straße ist schon lange katastrophal gewesen. Bereits vor über 15 Jahren hatte die Politik in Halle eine baldige Sanierung der Straße vom Kreis Gütersloh gefordert. Es kam jedoch zu Meinungsverschiedenheiten mit einigen Anwohnern, da eine Verbreiterung der Fahrbahn zulasten der Grundstücke im Gespräch war.

Nach den in drei Abschnitten geplanten Baumaßnahmen wird es hier keinen separaten Rad- und Fußweg geben. Abhilfe soll ein beidseitiger Fahrradschutzstreifen schaffen. Das wiederum wird zur Folge haben, dass Autos nicht mehr entlang der Straße parken können. Dafür bleiben dann nur noch die eigenen Grundstücke sowie die Nebenstraßen übrig.

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Nach den Arbeiten am Grünen Weg wird es auch in den kommenden Jahren weitere Straßenbauprojekte in Halle geben. Schließlich zeigt die aktuelle Straßenbewertung der Stadt Halle, dass die befahrbaren Wege in der Lindenstadt deutlich an Qualität verloren haben. Sind vor einem Jahr noch 10,9 Prozent der Straßenfläche mit einer Asphalt- oder Pflasteroberfläche mit der Note 4 oder schlechter bewertet worden, so sind es in diesem Jahr sogar 15,6 Prozent.

Sechs Mal mangelhaft für die Haller Straßen

Damit verfehlt man knapp das Ziel, dass maximal 15 Prozent der Straßen mit einer 4 und schlechter bewertet werden. Schulnote 4 erhalten Straßen mit mittleren und flächenhaften Schäden wie Rissen oder Absackungen. Eine 5 erhalten Straßen mit starken, flächenhaften Schäden und eine 6 gibt es, wenn Straßen als abgängig angesehen werden und eine Sperrung droht.

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Eine derartige Fahrbahn gibt es in Halle derzeit nicht, jedoch gibt es gleich sechs Straßen, die ein mangelhaft erhalten haben. Dies sind, teils nur in Streckenabschnitten, die Straßen Hartmanns Kamp, Waldenburger Straße, Wischkamp und Bachstraße in der Innenstadt sowie Hochstraße und Talstraße im Ortsteil Künsebeck. Immerhin haben, das soll nicht verschwiegen werden, mehr als 100 Straßen eine 1 oder 1,5 erhalten.

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