Als Shuto Machino knapp eineinhalb Stunden nach Spielende das Holstein-Stadion verließ, wurde der Japaner von den Fans noch einmal mit Applaus und Sprechchören gebührend gefeiert. Mit seinem goldenen Treffer in der Nachspielzeit hatte Machino Holstein Kiel zum 4:3-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach geschossen und sein Team im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga damit am Leben gehalten. In völliger Ekstase setzte er zum Jubellauf über das halbe Spielfeld an.
„Als Shuto das 4:3 gemacht hat, habe ich einfach nur gehofft, dass es kein Abseits war“, erzählte Torhüter Thomas Dähne. „Und dann am Ende war es dann pure Freude.“ Es war aber nicht nur der entscheidende Treffer am Ende der Partie, den Machino an diesem Nachmittag erzielte.
Marcel Rapp lobt die Entwicklung von Shuto Machino bei Holstein Kiel
Der 25-Jährige hatte Holstein nach einer Ecke von John Tolkin mit einem platzierten Kopfball bereits in Führung gebracht und den Torreigen eröffnet. Es war schon der dritte Doppelpack für den Stürmer, zehn Saisontore hat er insgesamt erzielt. Damit ist er Kiels erfolgreichster Torschütze.
Der Schuss ins Glück: In der Nachspielzeit erzielte Shuto Machino den 4:3-Siegtreffer für Holstein Kiel.
Foto: imago / Jan Huebner
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„Bei Shuto sieht man einfach auch eine Entwicklung“, lobte sein Trainer Marcel Rapp. „Als er herkam, war er defensiv nicht optimal, musste körperlich zulegen, um gegen Mannschaften, die Mann gegen Mann verteidigen, mithalten zu können. Wenn man ihn jetzt spielen sieht, erkennt man, dass wir Spieler entwickeln können.“
Tore statt Interviews: Machino hat seine Form wiedergefunden
Dennoch hatte Machino in dieser Saison auch Phasen, in denen ihm nur wenig gelang und er auf der Bank saß. Vor einer Woche bei RB Leipzig erzielte er seinen ersten Treffer in der gesamten Rückrunde. Zuvor durfte er am 14. Januar gegen Borussia Dortmund jubeln. Nun legte er mit einem Doppelpack nach.
Interviews gibt der japanische Nationalspieler nur selten, er spricht nicht gerne öffentlich, was auch mit der noch immer vorhandenen Sprachbarriere zusammenhängt. Aber auch in Gesprächen mit Journalisten in seiner Landessprache ist er meist kurz angebunden. Dafür lässt er Taten auf dem Platz sprechen. Pünktlich zum Saisonendspurt scheint er seine Form wiedergefunden zu haben. Nicht ausgeschlossen, dass es in den kommenden Wochen weitere Jubelläufe geben wird.