Bedford (USA) – iRobot produziert den erfolgreichsten Staubsauger-Roboter der Welt. Trotzdem ist der US-Pionier pleite.

Der Hersteller der bekannten Roomba-Saugroboter in Bedford in Massachusetts hat in den USA Insolvenz angemeldet. Doch der Betrieb soll weiterlaufen. Der neue Eigentümer: der bisherige Auftragsfertiger Picea Robotics aus China. Eine Übernahme mit Ansage.

Zulieferer übernimmt Hersteller

In einer Mitteilung, die auch BILD vorliegt, sagt Gary Cohen, CEO von iRobot: „Die Transaktion stärkt unsere Finanzlage und sichert die Kontinuität für unsere Kunden und Partner.“

Im Zuge eines Insolvenzverfahrens wird Picea Robotics 100 Prozent der Anteile übernehmen. Das bestätigte iRobot in der Mitteilung. Für das Unternehmen bedeutet das: Schulden weg, frisches Kapital. Nach dem Insolvenzplan sollen bisherige Aktionäre leer ausgehen.

Die Firmenzentrale in Bedford (Massachusetts)

Die Firmenzentrale in Bedford im US-Bundesstaat Massachusetts

Foto: Corbis via Getty Images

Saugroboter millionenfach verkauft

Zwar wurde der erste Saugroboter für Haushalte von Electrolux entwickelt. Das Modell hieß Electrolux Trilobite und kam 1996 als Prototyp auf den Markt. Ab 2001 wurde es kommerziell verkauft. Doch der seit 2002 gebaute Roomba überholte ihn schnell.

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Mit mehr als 15 Millionen Stück in zwölf Jahren wurde er der meistverkaufte Haushaltsroboter überhaupt.

Doch iRobot machte schon lange die Konkurrenz chinesischer Hersteller mit ihren zumeist günstigeren Geräten zu schaffen. Die Firma in den USA rutschte tief in die roten Zahlen. 2022 wollte Amazon iRobot übernehmen.

Doch Brüssel stellte sich quer: Die EU-Kommission befürchtete, dass Amazon andere Anbieter auf seiner Plattform benachteiligen könnte.

Das Geschäft platzte. Viele Mitarbeiter verloren ihre Jobs. Hatte iRobot Ende 2019 noch rund 1100 Beschäftigte, waren es Ende 2024 nur noch rund 540.

Mehr zum ThemaSo geht es für Unternehmen und Mitarbeiter weiter

Während des Verfahrens geht der Betrieb weiter: Gehälter und Rechnungen sollen weiter bezahlt werden. Auch die Roboter-Produktion läuft ohne Einschränkungen.

iRobot rechnet mit einem Abschluss des Verfahrens bis Februar 2026. Dann wäre der Roboter-Pionier ganz in chinesischer Hand.