Vor rund einem Jahr war der Stolz in Düsseldorf groß. Die NRW-Landeshauptstadt hatte sich die Austragung des Pokal-Top-Four-Turniers im Basketball gesichert. Die besten Basketballteams hätten im PSD Bank Dome in Rath den Titel untereinander ausgespielt. Spätestens 2027 hätte es losgehen sollen. Nun hat sich das Ganze erst einmal erledigt.

Die Pokal-Endrunde der Basketball-Bundesliga findet nämlich nun in den kommenden drei Jahren im SAP Garden in München statt. Am 21./22. Februar 2026 kämpfen die BMA365 Bamberg Baskets, Alba Berlin, die EWE Baskets Oldenburg und der Gastgeber FC Bayern Basketball in der 11.500 Zuschauer fassenden Arena um den ersten Titel der Saison. Auch 2027 und 2028 wird der Pokalsieger in München ermittelt.

„Mit der Entscheidung, mit dem Top Four für drei Jahre an einen festen Standort zu gehen, schlagen wir ein neues und aufregendes Kapitel des deutschen Basketballs auf“, sagte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz. „Beginnend mit dem Finalturnier 2026 heben wir das Top Four auf das nächste Level und werden die Marke über die kommenden Jahre weiter ausbauen.“ Bei der Verkündung, dass Düsseldorf der feste Austragungsort des Turniers sei, sagte er noch: „Hochklassiger Sport gepaart mit Basketball-Lifestyle und Entertainment – wir bringen ein attraktives Paket nach Düsseldorf. Unser Ziel ist es, das Top Four als einzigartigen Sport-Leuchtturm zu etablieren.“ Daraus wird nun offenbar nichts. Kurios: Die Basketball-Abteilung des FC Bayern München verkündete selbst, dass sie das Turnier ausrichten wird.

Im Vorfeld der Entscheidung hatte es allerdings Verstimmungen gegeben, weil die BBL eigentlich einen langfristigen Vertrag von 2027 bis 2029 mit dem Düsseldorfer PSD Bank Dome abgeschlossen hatte. Die Klubs hatten sich dann aber mit großer Mehrheit gegen diesen Deal ausgesprochen. Die betroffene Düsseldorfer Eventmanagement-Firma D.Live hatte daraufhin juristische Schritte angekündigt. Stadtdirektor und Sportdezernent Burkhard Hintzsche hatte Anfang Oktober schon im Vorfeld über das Vorhaben der Basketball-Teams gesagt: „Die Unterschrift des BBL-Geschäftsführers unter einem gültigen Vertrag scheint dort nichts mehr wert zu sein. Wenn eine deutsche Profiliga ihre eigenen Verfahren und Verträge derart missachtet, stellt sich die Frage, wer dort nach welchen Maßstäben die Entscheidungen trifft.“ Auch D.Live hatte sich damals deutlich geäußert und sprach von einem „im deutschen Profisport beispiellos unprofessionelles Vorgehen“.

Zuletzt war es so, dass die Endrunde stets in der Halle eines der vier Halbfinal-Teilnehmer stattfand. Da diese aber immer erst wenige Wochen vor dem Final-Turnier feststehen, hatte es immer wieder Probleme mit Hallenverfügbarkeiten gegeben. Deshalb hatte sich die Liga dafür entschieden, einen festen Standort für mehrere Jahre festzulegen.