Bürgermeisterin Isabel Fezer musste sich ihren Weg durch die protestierende Menge bahnen. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski
In der Petition „Stoppt den Kahlschlag“ geht es um die geplanten Kürzungen in der Jugendhilfe. Knapp 13 000 Personen haben bereits unterschrieben.
So voll ist das Stuttgarter Rathaus nur selten gewesen. Am Montagmittag hatten sich zahlreiche Kinder, Eltern, Ehrenamtliche und Mitarbeitende der freien Träger der Jugendhilfe sowie sozialer Organisationen vor dem Mittleren Sitzungssaal versammelt. „Solidarität kostet – aber Wegschauen kostet mehr“ stand auf einem Transparent, „Menschlichkeit ist kein Sparposten“ auf einem anderen. Die Menge sang und schwenkte Fahnen, Trillerpfeifen waren zu hören. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“, skandierten die Bürgerinnen und Bürger.
Es ging um die geplanten Kürzungen in der Kinder- und Jugendhilfe. Weil die Gewerbesteuereinnahmen eingebrochen sind, muss die Stadt sparen. Der Gemeinderat und die Verwaltung ringen um einen genehmigungsfähigen Haushalt, der am Freitag, 19. Dezember, verabschiedet werden soll.
Die SPD Stuttgart nutzte die Protestaktion auf den Fluren des Rathauses, um knapp 13 000 Unterschriften an Bürgermeisterin Isabel Fezer zu übergeben. So viele Menschen hatten bis Montagmittag die Petition „Stoppt den Kahlschlag an unseren Kindern und Jugendlichen“, welche auf der Online-Plattform Change.org zu finden ist, unterzeichnet. „Auch in schwierigen Haushaltsberatungen dürfen Kinder und Jugendliche nicht zu kurz kommen“, sagte die SPD-Landtagsabgeordnete Katrin Steinhülb-Joos.
„Sie können sich darauf verlassen, dass wir Ihre Botschaft in den weiteren Etatberatungen sehr ernst nehmen“, entgegnete Bürgermeisterin Isabel Fezer der protestierenden Menge und fügte hinzu: „Stuttgart wird auch nach der Verabschiedung dieses Haushalts noch eine lebenswerte Stadt für Kinder, Jugendliche und Familien sein. Darauf können Sie sich verlassen.“