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Wladimir Putin behauptet die Einnahme von Kupjansk. Doch die Ukrainer schlagen in der Frontstadt offenbar zurück. Erneut begleitet von bitteren Verlusten für Russland.
Kupjansk – Es ist schon seit Jahren eine schwer umkämpfte Frontstadt im Ukraine-Krieg: Kupjansk. Die ukrainischen Streitkräfte halten die russische Invasionsarmee des Kreml-Autokraten Wladimir Putin hier von einem Vormarsch auf die Millionenstadt Charkiw (rund 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner) ab. Zuletzt hatte Moskau die angebliche Einnahme von Kupjansk vermeldet. Doch jetzt haben die Ukrainer eigenen Angaben zufolge in Kupjansk gegen Putin zurückgeschlagen.
Wladimir Putin behauptet, dass Russland Kupjansk (Foto) eingenommen hat. Doch die Ukrainer verneinen das. © Montage IPPEN.MEDIA / IMAGO / imagebroker / ZUMA Press
Am Freitag (12. Dezember) hatte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj demonstrativ aus Kupjansk gezeigt. Also von aller vorderstes Front. Bilder, etwa vom zerschossenen Ortsschild, sollen laut n-tv dokumentieren, dass es sich tatsächlich um Kupjansk gehandelt hat. Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Das ukrainische Open-Source-Intelligence-Projekt DeepStateUA berichtete auf Telegram indes von einem angeblichen Vorstoß ukrainischer Truppen bei Kupjansk.
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„Dank des erfolgreichen Einsatzes der Verteidigungskräfte wurde der Feind in Kupjansk eingekesselt und das gesamte nordwestliche Umland der Stadt befreit“, hieß es von den Militär-Analysten. Dem Bericht zufolge sei es den ukrainischen Streitkräften gelungen, russische Versorgungslinien in die Stadt abzuschneiden. Kupjansk liegt im Nordosten des geschundenen Landes in der Region Charkiw.
Laut The Kyiv Independent führte das 2. Chartija-Korps der ukrainischen Nationalgarde den Gegenangriff durch, während die Ukrainer mit Langstrecken-Drohnen erneut Putins Öl-Industrie ins Visier nahmen. Auch diese Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Wie The Kyiv Independent weiter schreibt, beanspruchte zudem das 429. separate Drohnen-Regiment der Ukraine, „Achilles“ genannt, am Samstag (13. Dezember) die Zerstörung einer Pipeline nach Kupjansk für sich.
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Diese habe den russischen Truppen als heimlicher Tunnel in die Stadt gedient – offenbar für Nachschub. Nicht nur Kupjansk in der Oblast Charkiw, auch Pokrowsk im Donbass wollten die Russen bei ihrem völkerrechtswidrigen Überfall längst einnehmen. Doch die Ukrainer haben jetzt angeblich einen ganzen russischen Militärkonvoi bei Pokrowsk zerstört. Wie die Donbass-Bastion, ist wohl auch Kupjansk trotz anders lautender Meldungen aus Moskau nicht an Putins Invasionstruppen gefallen.
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Damit nicht genug: Laut des Berichts teilte das Regiment „Achilles“ mit, dass es seit April im Sektor Kupjansk angeblich 998 russische Soldaten getötet und weitere 879 verletzt habe. Es wäre ein weiteres Beispiel für die gewaltigen Verluste Russlands wegen Putins blutigem Angriffskrieg, während die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg derzeit laufen. (Quellen: The Kyiv Independent, DeepStateUA, n-tv) (pm)