
Max Hopp hat ein brillantes Comeback bei der Darts-WM gefeiert. Bei seiner Rückkehr auf die große Bühne nach fünf Jahren in der Versenkung bezwang er Martin Lukeman mit 3:1.
Hopp war anschließend begeistert: „Ich bin so glücklich, das bedeutet mir unfassbar viel. Darts ist mein Leben, meine Berufung. Es war ein hartes Spiel für mich. Im dritten Satz habe ich die Nerven verloren. Danach habe ich die 180 wieder ausgepackt, dann lief das Spiel in meine Richtung.“
Zu Beginn des Matches am Montagabend (15.12.2025) wirkte Hopp, als wäre er nie weg gewesen. Dabei hat er trotz seiner erst 29 Jahre schon ein extrem bewegtes Darts-Leben hinter sich. Mit 16 debütierte er im Ally Pally, war jahrelang der einzige wirklich bekannte deutsche Dartsprofi auf der Tour. Er gewann die Junioren-WM im Finale gegen David Aspinall. Hopp war damit nicht nur Hoffnungsträger, sondern auch Auslöser des Darts-Hypes in diesem Land.
Rhythmus und Selbstsicherheit verloren
Dann ging es abwärts. Hopp verlor seinen Rhythmus, seine Selbstsicherheit, er haderte mit seiner Wurfbewegung und büßte die Tourkarte ein. Viermal in Folge verpasste er zuletzt die Weltmeisterschaft, erst in diesem Jahr hat er sich die Tourkarte zurückerkämpft und feierte seine WM-Qualifikation mit den Worten: „Ich wollte die ganze Wwelt umarmen und auf der Stelle tanzen.“
Nervosität wäre also nachvollziehbar gewesen, als Hopp im ersten Match der Abendsession auf Lukeman traf. Doch der „Maximiser“, so sein Spitzname in der Dartswelt, begann furios. Im ersten Leg gleich die erste 180, sofort ein Break – mit 3:0 riss er den ersten Satz an sich.
Ein Satz wie ein Spiegelbild
Doch der zweite Satz spiegelte in Zeitraffer die jüngere Vergangenheit des Deutschen. Plötzlich verfehlte er die Triple-Felder, verrechnete sich sogar zweimal, lag 0:2 nach Legs hinten. Doch er kam zurück, warf plötzlich wieder die 180er und glich aus. Im entscheidenden Satz hatte er dann auch Glück. Lukeman musste 140 Punkte löschen, um den Satz zu gewinnen, doch sein zweiter Dart in die Triple-20 fiel wieder aus dem Board heraus. Lukeman hatte weitere Set-Darts, vergab sie aber alle – kurz danach stand es 3:2 für Hopp und 2:0 nach Sätzen.
Doch Lukeman, der als Nummer 38 der Setzliste in dieses Turnier ging und deshalb gegen Hopp (Nummer 93) zumindest auf dem Papier der Favorit war, blieb fokussiert und kämpfte weiter, so wie er das immer tut. Den dritten Satz gewann der Engländer knapp mit 3:2, doch dann drehte Hopp wieder auf und marschierte durch: 3:0 Legs im dritten Satz, mit seinem zweiten Match-Dart löschte er die Doppel-8 und ballte beide Fäuste – das Comeback ist geglückt.
Arno Merk spielt jetzt gegen Peter Wright
Damit ist Hopp nach Arno Merk und Gabriel Clemens bereits der dritte Deutsche, der die zweite Runde erreicht hat. Ausgeschieden ist bisher nur Lukas Wenig. Auf Merk wartet nun übrigens einer der großen Helden dieser Sportart: Der schottische Ex-Weltmeister Peter Wright („Snakebite“) hatte sich zuvor am Nachmittag gegen die Niederländerin Noa-Lynn van Leuven durchgesetzt.
