LEA in Ditzinger Nachbarschaft: LEA in Weilimdorf: „Das ist keine abgestimmte Planung“ Die Landeserstaufnahmestelle ist in diesem Gebäude in Stuttgart-Weilimdorf geplant. Foto: Konstantin Schwarz

Ditzingen reagiert verhalten auf die Nachricht, dass eine Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge nach Weilimdorf kommt. Auch der Stuttgarter OB Nopper hatte kein Mitspracherecht.

In Stuttgart unmittelbar in der Nachbarschaft zu Ditzingen, wird eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) für Geflüchtete einrichtet. Im Stadtteil Weilimdorf soll im Regelbetrieb Platz für 1300 Personen sein, zudem werden darüber hinaus Notkapazitäten für bis zu 500 Plätzen geschaffen. Die Stadt Stuttgart selbst hatte kein Mitspracherecht, ihr Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) hatte im Lauf der Diskussion seine Ablehnung klar formuliert.

Zurückhaltende Reaktion aus Ditzingen

Auch in der Nachbarkommune Ditzingen reagiert man zurückhaltend auf die Entscheidung, zumal der Landkreis Ludwigsburg Pläne für eine Gemeinschaftsunterkunft in Korntal-Münchingen hat. Der Sprecher der Stadt teilt mit: „Die nun geplante LEA in Stuttgart-Weilimdorf in der Nachbarschaft trägt damit zu einer räumlichen Ballung größerer Aufnahmeeinrichtungen im Umfeld unter anderem der Stadt Ditzingen bei, die nicht als Ergebnis einer abgestimmten, Stadt- und Landkreisgrenzen übergreifenden Planung bezeichnet werden kann.“ Nach derzeitigen Stand wird die Stadt durch die Einrichtung der LEA keine unmittelbaren finanziellen Zuwendungen erhalten.

Ditzingens OB Michael Makurath Foto: Simon Granville

Oberbürgermeister Nopper hatte wiederholt gesagt, dass er den Stadtkreis Stuttgart nicht für einen geeigneten Standort für eine Landeserstaufnahmeeinrichtung hält, da von Stuttgart eine starke Sog- und Magnetwirkung ausgehe – gerade auch auf Geflüchtete aus ganz Baden-Württemberg, was sich besonders am Wochenende und in den Abendstunden vor allem in der Stuttgarter Innenstadt auswirke.

Die vom Land geplante und gesteuerte LEA werde laut der Stadt voraussichtlich nicht vor 2029 in Betrieb gehen. Über die Einrichtung hatte allein das Land zu befinden.

Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges (CDU) hatte auf knappe Kapazitäten und die Notwendigkeit zur Vorsorge hingewiesen. Im Regierungspräsidium Stuttgart verliert das Land Ende des Jahres die in Teilen der ehemaligen Reinhardt-Kaserne in Ellwangen untergebrachte LEA mit bis zu 1000 Plätzen. Die neue LEA in Stuttgart-Weilimdorf soll laut Vertrag für zehn Jahre betrieben werden, danach folgen zwei Verlängerungsoptionen zu je fünf Jahren.