Nürnberg – Der einstige Chef der Nürnberger Bäckerinnung muss fünf Jahre in den Knast. Markus D. (43) hat nach Überzeugung des Landgerichts eine Verkäuferin (19) in der Backstube mit Alkohol abgefüllt und dann vergewaltigt.

Ein Jahr lang hatte der Bäckermeister alles abgestritten. Die Schließung seiner für ihre Lebkuchen prämierten Bäckerei in Bayern sei aus wirtschaftlichen Gründen erfolgt, teilte die Bäckerinnung mit. Die wahren Hintergründe kamen erst vor Gericht heraus.

In dieser Bäckerei fiel Markus D. über die Frauen hergefallen sein

In dieser Bäckerei fiel Markus D. über die Frau her

Foto: Joerg Voelkerling

Für Richterin Barbara Reim steht fest: Am 7. Dezember 2024 schenkte D. seiner Angestellten immer wieder Schnaps in Espressotassen nach, trat dann in der leeren Backstube hinter sie, küsste sie am Hals und vergewaltigte sie schließlich mit einem Finger.

„Der Markus hat mich angefasst“

Ihr besorgter Freund wartete schon vor der verschlossenen Bäckerei auf sie. Als sie dann mit offenem BH in seine Arme fiel, sagte sie: „Der Markus hat mich angefasst.“

Bei der Festnahme kam es zu einer befremdlichen Szene, die Kommissar Michael M. (45) so schilderte: „Als ich an der Bäckerei ankam, saß er vor der Backstube mit einer Verkäuferin unter einer Decke. Sie wirkten vertraut, ich dachte, das wäre seine Ehe­frau.“ Die wahre Ehefrau hat sich mittlerweile von dem Bäcker getrennt.

Mehr zum ThemaVerteidiger sprach von „Falsch-Beschuldigungen“

Der Verteidiger von Markus D. hatte während des ganzen Verfahrens die Vorwürfe als „Falsch-Beschuldigungen“ zurückgewiesen. Doch seine DNA-Spuren an der 19-Jährigen überführten ihn schließlich.