“Besonders in dicht besiedelten Städten wie Leipzig machen wiederkehrende Hitzewellen deutlich, wie sich der Klimawandel bereits jetzt auf unseren Alltag auswirkt”, erläutert Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. “Um damit verbundene Gefahren für den Menschen möglichst zu minimieren, hat die Stadt Leipzig sich zur Aufgabe gemacht, aktiv an der Verbesserung der Situation zu arbeiten. Ein wichtiger Baustein hierfür sind aussagekräftige Daten, weshalb nun die Fortschreibung der Stadtklimaanalyse beauftragt wurde.”
Hitze, Ausgleich und Maßnahmen
Peter Wasem, Leiter des Amtes für Umweltschutz: „Mit der Untersuchung wird gezeigt, wo sich stark von Hitze betroffene Räume befinden, wo ausgleichende Flächen existieren und wie diese Bereiche miteinander in Verbindung stehen. Zusätzlich wird analysiert wie sich diese Prozesse durch den fortschreitenden Klimawandel verändern könnten und wo welche Maßnahmen aus stadtklimatischer Sicht ergriffen werden sollten, um die Lage vor Ort zu verbessern.“
Bis Ende Januar werden die Daten der Jahre 2024 und 2025 von verschiedenen Stellen eingesammelt. Benötigt werden unter anderem detaillierte Aussagen zur Grünausstattung, zu Gebäuden, versiegelten Flächen, zum Relief und zu Wasserflächen. Manche dieser Daten müssen anhand der Luftbilder noch aktualisiert werden. Im Februar und im März 2026 erfolgt die Modellrechnung mit dem Stadtklimamodell PALM-4U (IST-Stand): Fast im gesamten Stadtgebiet werden in einem Raster mit 5 Meter Gitterweite vielfältige stadtklimatische Größen wie Temperatur, Feuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Windrichtung und die Sonnenstrahlung berechnet.
Kooperation mit Markkleeberg
Das Projekt wird gemeinsam mit der Stadt Markkleeberg realisiert. Für verlässliche Aussagen für beide Städte, muss die Untersuchungsfläche erweitert werden. Insbesondere für den Südraum Leipzigs steigt damit die Genauigkeit der Aussagen. Bei der Auftaktveranstaltung am 30. Oktober 2025 hatten sich die verschiedenen Fachbereiche Leipzigs und Markleeberg gemeinsam mit den beauftragten Unternehmen über das weitere Vorgehen ausgetauscht. Neben einer Modellierung des Ist-Standes soll auch eine Simulation für die beiden Zukunftsszenarien 2050 und 2100 durchgeführt werden. Für alle Berechnungen wird das neue Stadtklimamodell PALM-4U (Parallelisiertes Large-Eddy Simulationsmodell für urbane Anwendungen) genutzt.
Daten für Strategien zur Stadtplanung und -entwicklung
Zahlreiche Neubauten, Abrisse und Grünraumentwicklungen haben die Situation seit der letzten Untersuchung mit Daten des Jahres 2017 verändert. Die neuen Ergebnisse werden künftig für die strategische Stadtplanung- und Stadtentwicklung und weitere Fachpläne herangezogen. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln des Freistaats Sachsen und der Europäischen Union.
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