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Ab Januar 2026 verzichtet das, was einst als „Music Television“ startete, in seinem deutschen Fernsehangebot auf Musikvideos. Das Programm, früher „MTV Europe“, und zeitweise auch mit deutschsprachigen Sendungen „MTV Germany“ genannt, wird dann vor allem US-Reality-Shows ausstrahlen. MTV ist nach einer Pay-TV-Phase seit Jahren wieder unter anderem per Astra-Satelliten und Vodafone-Kabelanschluss frei empfangbar.

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Nachdem zuerst Fernsehserien.de über die Umstellung berichtet hatte, wurde das Aus für Videos von MTV dem Branchendienst DWDL.de inzwischen bestätigt. Wie das Unternehmen dort angab, sollen die letzten Ausgaben der Musiksendungen „MTV 80s“, „MTV 90s“ und „MTV 00s“ bereits am Vormittag des kommenden Silvestertages laufen. Am Abend folgen dann noch einige Ausgaben des einst stilprägenden Formats „MTV Unplugged“, und in den Morgenstunden des Neujahrstages soll im Rahmen von „MTV in the Mix“ das letzte Musikvideo ausgestrahlt werden. Auch die Pay-TV-Kanäle wie „MTV Live“ werden zum Jahresende eingestellt.

Bereits im August 2025 hat MTV, Teil des Medienriesen Paramount Skydance, etliche Musiksendungen aus dem Programm genommen. Dazu zählen die Jahrzehnte gepflegten Formate der Marken „Headbangers Ball“ und „Yo! MTV Raps“. Diese waren jedoch schon lange nicht mehr wie in 80er und 90er Jahren aufwendig produziert, sondern zeigten zuletzt eine Mischung aus Musikvideos dieser goldenen Ära von MTV und neueren Clips.

Auch EMA gestrichen

Am Anfang des Jahres war auch die Musik- und Videopreisverleihung „EMA Europe“ abgesagt worden. Diese „MTV Europe Music Awards“ gab es seit 1994, also genau 30 Jahre lang, als europäisches Gegenstück zu den US-„MTV Video Music Awards“ (VMA), die seit 1984 als Oscar der Musikvideos galten. Die letzte EMA-Ausgabe von 2024 kann man sich – natürlich – noch mit einem Abo bei Paramount+ ansehen.

Insbesondere für europäische Acts und Musikvideoproduzenten endet mit dem Aus der Clips bei MTV eine Ära. Auch wenn es künstlerisch aufwendige Videos noch gibt, so sind sie doch schon seit vielen Jahren besonders erfolgreichen Acts vorbehalten, wo sich eine Investition für die Musikindustrie noch lohnt. Vor allem YouTube und Spotify sind dafür die bevorzugten Ausspielwege. Kleinere Musikmarken müssen sich heute meist mit Eigenproduktionen ohne große Handlung oder den „Lyric Videos“ begnügen, bei denen zur Musik nur der Text eines Stücks eingeblendet wird.

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