An einem Freitagnachmittag sitzen sechs Lehrkräfte noch im Lehrerzimmer des Rudi-Dutschke-Gymnasiums beisammen. Die Gespräche zeigen, dass sie sich mäßig grün sind. In diese Szenerie platzt der Vater eines Schülers hinein und verlangt, dass die Lehrkräfte über die Lateinnote und damit gefährdete Abi-Zulassung seines Sohnes diskutieren sollen. Und als die Pädagoginnen und Pädagogen das nicht wollen, nimmt er sie kurzerhand in Geiselhaft und zwingt sie mit Waffengewalt zu einer sehr eigenwilligen Zeugniskonferenz. In der tiefschwarzen Komödie, die das WBT in der Inszenierung von Tanja Weidner auf die Bühne bringt, wird das Lehrerzimmer zum Schauplatz eines Albtraums …
Wie in Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ sind die Mitspieler ohne Fluchtmöglichkeit dazu verdammt, sich miteinander zu beschäftigen. Die bürgerlichen Fassaden bröckeln, persönliche Abgründe treten zutage. Am Ende steht die Frage im Raum, ob diese Menschen dazu berechtigt sind, über einen Schüler zu richten.
Verlosung
Die WN verlosen dreimal zwei Tickets für die Komödie „Eingeschossene Gesellschaft“ am 7. Januar 2026 (Mittwoch, 20 Uhr) im Wolfgang Borchert Theater am Hafen (Am Mittelhafen 10, 48155 Münster).
► Teilnahme unter 01378 / 600 553 (0,50 €/Anruf inkl. MwSt. aus allen dt. Netzen) oder wn.de/verlosung
► Telefonanrufe müssen Name, Adresse und Telefonnummer des Teilnehmers sowie das Stichwort der Veranstaltung enthalten.
► Stichwort: Eingeschlossene Gesellschaft
► Teilnahmeschluss: Sonntag (21. Dezember)
► Ausführliche Teilnahmebedingungen sind zu finden unter: www.wn.de/teilnahmebedingungen
Während Teil eins die Lehrerschaft nach Auswegen aus der Lage suchen und der Stress die tiefsitzenden gegenseitigen Vorurteile hochkochen lässt, birgt Teil zwei eine Art Tribunal. Denn Schüler-Vater Prohaska (Gregor Eckert), der die Polizei findig ausgeschaltet und zwischenzeitlich die Personalakten des Kollegiums entdeckt hat, hält der Pädagogenschar gnadenlos eigene Verfehlungen vor.
Allein das Lehrerzimmer mit seinen Schränken und Fächern sowie die Ausstattung, die Annette Wolf passgenau und typengerecht von der Sandale über das Lodenjankerl bis zur Frühstücksdose mit Möhrchen und Äpfelchen ersonnen hat, löst diese wohlige schulische Beklemmung aus, die bei manchen Theatergästen wohl schon Jahrzehnte zurückliegt.