Brescia (Italien) – Was kostet die Welt, wenn sie gefällt? Für einen wohlhabenden Top-Manager aus Italien ganz egal, denn für einen kurzen Spaß im Schnee landete er mit seinem Helikopter einfach auf der Skipiste! Am Lift anstehen ist schließlich nur was für Normalos …
Blöd nur, dass die ganze Aktion nicht nur ziemlich gefährlich, sondern auch noch streng verboten ist: Schon nach der ersten Abfahrt wurde der 66-jährige Unternehmer aus dem Verkehr gezogen. Die für ihn lächerliche Geldstrafe von 2000 Euro zahlt er hingegen gern, schließlich war es nicht das erste Mal.
Er stieg aus und zog die Skier an
Am Samstag gegen 10.30 Uhr hörten die Besucher des Skigebiets Maniva in den italienischen Alpen plötzlich einen lauten Propeller über ihren Köpfen. Der blaue Helikopter von Giorgio Oliva kreiste über dem Berg. Für den Präsidenten des Stahlkonzerns Industrie Riuniti Odolesi (IRO) ist die kurvenreiche Straße mit dem Auto zum Parkplatz nichts – Zeit ist ja bekanntlich Geld.
Giorgio Oliva (66) ist der Präsident des italienischen Stahlkonzerns IRO. Für Ausflüge nimmt er gern den Heli
Foto: MadeinSteelConferenceExhibition/Facebook
So landete er mitten auf der Piste, direkt vor den Augen der staunenden Carabinieri. Die dort stationierten Beamten beobachteten, wie der Mann seinen Hubschrauber neben der Abfahrtsstrecke abstellte, sich seelenruhig Stiefel, Helm und Handschuhe anzog und auf Skiern den Abhang hinunterbrauste.
So redet sich der Unternehmer raus
Unten im Tal angekommen, hätte er auch gleich eine plausible Erklärung parat gehabt: „Ich hatte keine Zeit, ich war in Eile und wollte Skifahren“, sagte er laut der Zeitung „Corriere della Sera“ zu den Polizisten.
Die Dokumente zum Helikopter und seine Fluglizenz seien tadellos gewesen, lediglich eine Genehmigung für den Flug und die Landung im Skigebiet Maniva habe gefehlt.
Nach seiner Abfahrt musste Giorgio Oliva den Abflug machen. Ihm droht erneut eine Geldstrafe, da bei der Luftfahrtbehörde in Italien ein Verfahren gegen ihn eingeleitet wurde.
Auch im Skigebiet Madonna di Campiglio landete Oliva schon ohne Erlaubnis mit seinem Hubschrauber
Foto: IMAGO/depositphotos
Immer wieder Flüge auf die Piste
Bereits im April war der 66-Jährige mit seinem Heli auf einem Gipfel im Skigebiet von Madonna di Campiglio in den Dolomiten gelandet. Dafür hatte er 2000 Euro Strafe zahlen müssen.
2020 ging einer dieser Skiausflüge mit einem befreundeten Kollegen fürchterlich schief: Auf dem Weg zur Piste stürzte der Hubschrauber in den Bergen an der französischen Grenze ab, ein Geschäftsführer (†59) von IRO kam dabei ums Leben.
Giorgio Oliva bekannte sich danach der fahrlässigen Tötung schuldig und wurde zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.