Vom 21. Dezember bis 18. Januar 

Afrika-Cup startet: 21 Spieler aus Deutschland dabei – Salah träumt vom erstmaligen Titel

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Am 21. Dezember startet der Afrika-Cup in seine 35. Ausgabe. Mit dabei sind dann auch 21 Spieler von deutschen Vereinen, die ihren Klubs damit in den kommenden Wochen fehlen werden. Die meisten stellt Bayer Leverkusen mit vier Profis ab. Aber auch Spieler aus der 2., 3. und 4. deutschen Liga wurden für das bis zum 18. Januar in Marokko stattfindende Turnier nominiert. Wertvollster Teilnehmer an der Endrunde ist mit Achraf Hakimi ein Spieler des Gastgebers, die Mannschaft mit dem höchsten Kaderwert ist der Senegal mit Bayern Münchens Nicolas Jackson. Transfermarkt gibt einen Überblick.

Die Werkself muss vorübergehend auf Christian Kofane (Kamerun), Edmond Tapsoba (Burkina Faso), Eliesse Ben Seghir (Marokko) und Ibrahim Maza (Algerien) verzichten. Wobei Kofane erst nach dem Bundesliga-Topspiel am Samstagabend bei RB Leipzig zu seiner Nationalmannschaft reisen wird (zur News). Möglich wurde dies auch, weil Kamerun erst am 24. Dezember mit der Partie gegen Gabun startet. Zusammen ist das Leverkusen-Quartett 87 Millionen Euro wert, nur fünf Klubs weltweit stellen Profis mit einem höheren Gesamtwert ab.

Abstellungen von Bundesliga-Klubs für den Afrika-Cup

Vorerst ohne drei Spieler auskommen muss der FC Augsburg. Elias Saad, Ismaël Gharbi (beide Tunesien) und Samuel Essende (DR Kongo) sind seit Montag für ihre Nationalteams unterwegs. Je ein Duo entsenden RB Leipzig und Eintracht Frankfurt mit Yan Diomande (Elfenbeinküste) und Amadou Haidara (Mali) bzw. Ellyes Skhiri (Tunesien) und Farès Chaïbi (Algerien). Während die Abwesenheit von Diomande bei den Roten Bullen schwer ins Gewicht fallen dürfte mit bislang elf Scorern, spielte Haidara keine Rolle und wird sich nach dem Turnier dem Vernehmen nach dem RC Lens anschließen.

Jeweils eine Abstellung gibt es neben den Bayern mit Chelsea-Leihgabe Jackson auch beim VfB Stuttgart mit Bilal El Khannouss (Marokko), bei der TSG Hoffenheim mit Bazoumana Touré (Elfenbeinküste), beim SC Freiburg mit Cyriaque Irié (Burkina Faso), VfL Wolfsburg mit Mohamed Amoura und bei Borussia Dortmund mit Ramy Bensebaini (beide Algerien). Aus der 2. Bundesliga sind zudem der VfL Bochum mit Ibrahima Sissoko (Mali) und der 1. FC Magdeburg mit Lubambo Musonda (Sambia) betroffen, aus der 3. Liga Erzgebirge Aue mit Jonah Fabisch (Simbabwe) und aus der Regionalliga die BSG Chemie Leipzig mit Stanley Ratifo (Mosambik). Der Mittelstürmer hat es abseits der Profis als Amateur schon zum zweiten Mal zur Afrikameisterschaft geschafft.

Nicht berücksichtigt wurden aus deutscher Sicht beispielsweise Werders Victor Boniface, der an einer Knieprellung laboriert und Leverkusens Nathan Tella (beide Nigeria). Andréas Hountondji vom FC St. Pauli war eigentlich von Benin nominiert worden, wurde aber wegen einer Verletzung am linken Oberschenkel wieder gestrichen. BVB-Stürmer Serhou Guirassy verpasste die Qualifikation – mit einem Marktwert von 45 Mio. Euro wäre der Guineer Teil der Top-10 der wertvollsten Spieler des Afrika-Cups gewesen.

Hakimi wertvollster Spieler beim Afrika-Cup – Salah träumt vom ersten Titel

Die Rangliste wird von PSG-Profi Hakimi mit 80 Mio. Euro angeführt, der zuletzt nach dem Foul von FC Bayerns Luis Díaz in der Champions League mit einem verstauchten Knöchel ausfiel. Zur marokkanischen Nationalmannschaft reiste Afrikas Fußballer des Jahres jedoch ohne Gehhilfen an und konnte sein individuelles Training aufnehmen. Mindestens 50 Mio. Euro wert sind zudem neben Hakimi und Jackson fünf weitere Profis, darunter der Ex-Frankfurter Omar Marmoush (Ägypten) und Galatasarays Victor Osimhen (Nigeria).

Die meisten Schlagzeilen vor dem Turnier produzierte Mohamed Salah. Der Offensivstar des kriselnden FC Liverpool beschwerte sich öffentlich über seine geringen Einsatzzeiten, weswegen seine Zukunft bei den Reds nach dem Afrika-Cup auch nach einem klärenden Gespräch mit Trainer Arne Slot offen ist. Für den Kapitän der Ägypter ist es seine fünfte Teilnahme an der Afrikameisterschaft, den Titel konnte er bislang noch nicht gewinnen und mit 33 Jahren wird die Zeit langsam knapp.

Auch Pierre-Emerick Aubameyang träumt mit 36 Jahren weiter davon, erstmals diese Trophäe in seinen Händen zu halten. Der frühere Dortmunder wird Gabun im ersten Gruppenspiel aber fehlen. Eine Verletzung an der Rückseite des linken Oberschenkels, die sich der Stürmer am Wochenende in Diensten Olympique Marseilles zugezogen hatte, soll zunächst in Frankreich behandelt werden. Bitter für seine Nationalmannschaft, denn der Führungsspieler war zuvor mit 18 Scorer in 20 Partien für OM glänzend aufgelegt.

Seit 2019 umfasst das Teilnehmerfeld des Afrika-Cups 24 Nationen, die in der Vorrunde in sechs Gruppen mit je vier Mannschaften um den Einzug in die Endrunde kämpfen. Die beiden bestplatzierten Teams sowie vier der sechs Dritten ziehen ins Achtelfinale ein. Als Favoriten gelten zahlreiche Nationen, denn bei den letzten sieben Ausgaben konnte kein Land seinen Titel verteidigen. Aktueller Champion ist die Elfenbeinküste, auf die Deutschland bei der WM im nächsten Jahr treffen wird, dazu kommen Senegal, Rekordsieger Ägypten, Gastgeber Marokko, Nigeria, Algerien oder Kamerun. Übertragen wird der Afrika-Cup von „Sportdigital“, das auch über „DAZN“ empfangbar ist.