Neue Integrierte Leitstelle
Nürnberg plant Mega-Zentrale für Notrufe
17.12.2025 – 06:53 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Krankenwagen fährt durch Nürnberg (Archivbild): Die neue Leitstelle soll rund 73,8 Millionen Euro kosten. (Quelle: IMAGO / Ralph Peters)
Großprojekt in Franken beschlossen: Eine neue Leitstelle soll Notrufe für drei Städte und drei Landkreise koordinieren. Was das Besondere daran ist.
Wenn in Franken der Notruf 112 gewählt wird, sollen die Fäden künftig in einer Hightech-Zentrale zusammenlaufen: Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nürnberg (ZRFN) hat einstimmig den Neubau der Integrierten Leitstelle (ILS) im nördlichen Stadtgebiet beschlossen. Das Projekt soll rund 73,8 Millionen Euro kosten – hinzu kommen weitere städtische Baumaßnahmen, sodass sich die Gesamtkosten auf etwa 134 Millionen Euro belaufen.
Die Integrierte Leitstelle Nürnberg, betrieben von der Feuerwehr der Stadt, ist zuständig für die kreisfreien Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie die Landkreise Nürnberger Land, Erlangen-Höchstadt und Fürth. Das Einsatzgebiet umfasst rund 1,2 Millionen Einwohner auf etwa 2.000 Quadratkilometern Fläche. Jährlich werden dort mehrere hunderttausend Notfälle koordiniert.
Als Gründe für den Neubau nennt der Zweckverband das stetig gestiegene Einsatzaufkommen, neue technische Anforderungen und höhere Sicherheitsstandards. Die neue Leitstelle soll unter anderem höchste technische Verfügbarkeiten gewährleisten, redundante Strukturen für Krisen- und Ausnahmesituationen schaffen und die Grundlage für digitalisierte Prozesse sowie KI-gestützte Entscheidungsunterstützung legen.
ZRFN-Verbandsvorsitzende Armin Kroder, Landrat des Landkreises Nürnberger Land, sagte: „Der heutige einstimmige Beschluss unserer Verbandsversammlung zum Neubau der Integrierten Leitstelle Nürnberg ist ein kraftvolles und zukunftsweisendes Ergebnis unserer interkommunalen Zusammenarbeit.“ Die neue Leitstelle werde die Koordination von Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz „auf ein neues Level heben“ und die Region robuster für künftige Herausforderungen machen.
Mit Fördermitteln des Freistaats Bayern in Höhe von rund acht Millionen Euro wird gerechnet. Die Inbetriebnahme ist – vorbehaltlich weiterer Planungs- und Genehmigungsprozesse – für das Jahr 2030 vorgesehen.
Neben den Räumlichkeiten für die Leitstelle entstehen in dem Gebäudekomplex auch Stabs- und Führungsräume für Großschadens- und Katastrophenlagen, Platz für städtische IT-Infrastruktur sowie ein separater Gebäudeabschnitt für das Sachgebiet Elektro- und Kommunikationstechnik der Feuerwehr.
Das bisherige Gebäude der Integrierten Leitstelle auf dem Gelände der Feuerwache 4 soll künftig als Notleitstelle dienen. Nach Planungen des Bayerischen Staatsministeriums des Innern ist diese auch als Notleitstelle für Integrierte Leitstellen im nordbayerischen Raum vorgesehen.
