Hamburg – Für Fußgänger sind nicht nur Autos eine Gefahr, sondern auch Fahrradfahrer. Immer häufiger kommt es zu Unfällen, an denen Passanten und Radler beteiligt sind. Für mehr Sicherheit testet Hamburg gerade einzigartige Mini-Zebrastreifen auf Radwegen rund um drei U-Bahn-Stationen.

„Ein Zebrastreifen über einen Radweg kann dabei helfen, Konflikte und Unsicherheiten zu vermeiden“, heißt es aus dem zuständigen Amt der Verkehrsbehörde etwas umständlich. Übersetzt heißt das: Immer wieder kommt es gerade vor Bushaltestellen in Hamburg zu Unfällen oder Beinahe-Unfällen.

So kommt es zu Unfällen

Fußgänger wollen unbedingt schnell zum Bus, treten unbedacht auf den Radweg und werden umgefahren. Oder umgekehrt, der Radfahrer stürzt.

Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (44, Grüne) ist eingefleischter Radfahrer. Auf einen Dienstwagen verzichtet er

Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (44, Grüne) ist eingefleischter Radfahrer. Auf einen Dienstwagen verzichtet er

Foto: Markus Scholz/dpa

Jetzt sollen an 14 Stellen um drei U-Bahn-Haltestellen (Langenhorner Markt, Burgstraße und St. Benedictstraße) die Mini-Zebrastreifen die Radler ausbremsen. Sie müssen anhalten und alle Fußgänger durchlassen.

„Das ist Pflicht und nicht nur Empfehlung“, heißt es aus der Behörde.

Mehr zum ThemaSo lange dauert die Erprobung

Ein Jahr lang soll die Erprobung der insgesamt rund 50.000 Euro teuren Streifen dauern. „Ziel ist es zu prüfen, wie solche Überwege das Verhalten der Verkehrsteilnehmer beeinflussen und ob sie dauerhaft in Hamburg eingeführt werden sollten“, heißt es weiter.

Übrigens: Laut § 20 der Straßenverkehrsordnung müssen Radfahrer eigentlich ohnehin an Bushaltestellen anhalten oder zumindest stark abbremsen, wenn Fahrgäste ein- oder aussteigen – um deren Gefährdung zu vermeiden.

Nur das wissen viele Radfahrer offenbar nicht. Oder sie haben es nie gelernt. Wird man von der Polizei erwischt, werden ein Bußgeld von 80 bis 100 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig.

Dem sollen die neuen Mini-Zebrastreifen vorbeugen.