Finanzskandal in Bremen
Es geht um fast 100 Millionen Euro: Klage gegen Ex-Manager
17.12.2025 – 13:53 UhrLesedauer: 1 Min.
Schild der Greensill-Bank (Symbolbild): Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei Manager erhoben. (Quelle: Sina Schuldt/dpa/dpa-bilder)
Lösten sie einen der gravierendsten Finanzskandale in Deutschlands aus? Die Bremer Justiz geht gegen frühere Führungskräfte der insolventen Greensill-Bank vor. Diese Konsequenzen drohen.
Die Staatsanwaltschaft Bremen hat Anklage gegen zwei ehemalige Vorstandsmitglieder und ein früheres Aufsichtsratsmitglied der Greensill-Bank erhoben. Den Beschuldigten werde Bankrott im besonders schweren Fall und das Auslösen eines der gravierendsten Finanzskandale Deutschlands vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die Ex-Manager sollen 2019 Bankregeln gezielt umgangen haben. Es gehe um die Finanzierung eines Stahlwerk-Kaufs durch die Gupta Family Group Alliance im Wert von 2,18 Milliarden Euro.
Die Ermittler vermuten, diese Handlungen hätten zur Insolvenz der Bank geführt. Die ehemaligen Vorstände hätten das riskante Kreditgeschäft in Büchern und Jahresabschluss 2019 als unbedenklich dargestellt. Der Ex-Aufsichtsrat habe dabei geholfen.
Das Landgericht Bremen entscheidet nun über die Eröffnung eines Verfahrens. Parallel läuft ein Zivilverfahren. Insolvenzverwalter Michael Frege fordert von sieben Personen mehr als 92 Millionen Euro.
Die Greensill-Bank meldete im März 2021 Insolvenz an. Sie hatte mit hohen Sparzinsen auf Tages- und Festgeldanlagen geworben. Private Sparer erhielten eine Entschädigung. Kommunen erlitten Millionenverluste.
