Nachdem er in Hamburg Fahrgäste in einem Bus mit einem Messer attackiert und die Busfahrerin bedroht hatte, ist ein Mann wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt worden. Wie eine Gerichtssprecherin mitteilte, hatte der 33‑jährige Angeklagte seine Taten in dem Verfahren gestanden.
Das Landgericht Hamburg sah es in dem Strafverfahren nicht als erwiesen an, dass der Angeklagte bei der Tat erheblich vermindert schuldfähig oder gar schuldunfähig gewesen wäre. Eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus war daher nicht angeordnet worden. Das Urteil ist laut Gericht am 12. Dezember verkündet worden und bisher nicht rechtskräftig. Die Hauptverhandlung war im Oktober gestartet.
Angaben des Gerichts zufolge hatte der Mann im April in einem Bus ein Messer mit einer Klingenlänge von 15 Zentimetern gezückt und damit zwei Personen Schnittverletzungen im Oberkörper beziehungsweise im Hüftbereich zugefügt. Eine weitere Person bedrohte er zudem. Zudem versuchte er, in die Fahrerkabine einzudringen und auch die Busfahrerin zu verletzen. Dabei soll er ihr gegenüber „Du bist tot!“ gesagt haben. Der Tat war ein Handgemenge vorausgegangen: Der Mann hatte mehrere Personen angehustet und sich geweigert, den Bus zu verlassen.
Bereits kurz nach der Tat am 12. April war bekannt geworden, dass es im Bus im Stadtteil Billstedt zunächst zu einem Streit gekommen war, nachdem Fahrgäste den Mann wegen des Anhustens anderer Personen zurechtgewiesen hatten. Die Busfahrerin forderte ihn daraufhin auf, an der Haltestelle Schiffbeker Höhe auszusteigen. Als zwei Männer versuchten, ihn aus dem Fahrzeug zu drängen, kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung, nach der der Mann ein Messer zog und auf zwei gerade ausgestiegene Fahrgäste einstach — eine 30‑jährige Rollstuhlfahrerin und ihren 60‑jährigen Begleiter. Beide wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Anschließend flüchtete der Täter zu Fuß.
Die Polizei leitete daraufhin eine Großfahndung ein, zeitweise wurde auch der Betrieb am nahe gelegenen U‑Bahnhof Billstedt eingeschränkt. Etwa zwei Wochen später nahm die Polizei den 33‑Jährigen fest, nachdem die Veröffentlichung eines Überwachungsfotos zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung ausgelöst hatte. Der Mann war laut Medienberichten polizeibekannt.