Der diesjährige Leipziger Weihnachtscircus Aeros am Cottaweg findet erstmals komplett ohne Tiere statt. Stattdessen setzen die etwa 60 Beteiligten auf Artistik, wie Zirkus-Sprecher Michael Wagner im Gespräch mit MDR SACHSEN sagt: „Besonders freuen kann sich das Publikum auf die Sanchez-Truppe aus Kolumbien. Die Truppe zeigt zum ersten Mal in Deutschland das beeindruckende amerikanische doppelte Todesrad. Dort werden die Artisten an der Außenseite des Rads einen ‚Salto Mortale‘ schlagen.“

Neben solcherlei Nervenkitzel beim „Festival der Artistik“ erwartet die Besucher laut Wagner unter anderem Live-Musik und artistischer Tanz: „Wir haben ein Seidentuch, was von oben nach unten hängt. Und dann haben wir ein Paar, das zu zweit einen Tango unter der Zirkuskuppel tanzt“, so Wagner weiter.

Ist es im Zirkuszelt eigentlich kalt?

Mit Blick auf das Weihnachtswetter müssen sich die Besucher allerdings keine Sorgen um Kälte machen, denn die Zirkuszelte sind beheizt. Michael Wagner sagt dazu: „Allein diese Atmosphäre, wenn man in das beheizte Zelt geht, Hunderte von Lichterketten sieht, geschmückte Weihnachtsbäume, dann der Geruch von Popcorn, Zuckerwatte und Bratwurst. Dann kann man schön ein paar Stunden einfach aus dem Alltag entfliehen. Da kommt weihnachtliche Stimmung auf“.

Der Leipziger Weihnachtscircus von Aeros findet zum mittlerweile 18. Mal statt. Vor drei Jahren stand der Zirkus allerdings vor dem Aus, weil das Marktamt lieber einen niederländischen Zirkus verpflichten wollte, der sich aber nach Protesten von Leipzigerinnen und Leipziger zurückzog.

Dresdner Weihnachtscircus mit italienischem Raubtiertrainer

Der Dresdner Weihnachtscircus in der Washingtonstraße ist bereits am vergangenen Freitag gestartet. Dort treffen sich, wie von der Webseite des Veranstalters zu entnehmen, Artisten verschiedener Disziplinen: Simet László balanciert als „Astronaut auf dem Seil“ und das Duo Kyrios fasziniert mit Balancekunst auf der Kugel. Doch zwischen fliegenden Trapezen, russischen Schaukeln und magischen Illusionen sorgen die Tiernummern seit einigen Tagen für eine Kontroverse.

Peta fordert tierfreies Zirkusprogramm

Die Tierrechtsorganisation Peta kritisiert dressierte Tiger und Löwen sowie die Pferdenummer: „Während die meisten Weihnachtszirkusse in Deutschland zumindest keine Wildtierdressuren mehr oder sogar ein komplett tierfreies Programm zeigen, geht der Dresdner Weihnachtscircus einen altbekannten Weg“, hieß es in einer Mitteilung und fordert weiterhin ein allgemeines Wildtierverbot.

Der Programmchef des Weihnachtscircus‘ sagte der „Sächsischen Zeitung“ dazu, Tiere gehörten für ihn zum Zirkus dazu. Im vergangenen Jahr jedoch habe man keine geeignete Nummer mit einem Tiertrainer finden können, weil der Markt immer kleiner und der Druck sowie die Kosten größer würden.