Newsblog zum Ukraine-Krieg

Krieg zu teuer: Putin-Minister klagt über Budgetkürzungen

Aktualisiert am 17.12.2025 – 17:43 UhrLesedauer: 19 Min.

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Wladimir Putin (l) mit Andrej Beloussow: Der russische Verteidigungsminister muss sparen. (Quelle: Alexander Kazakov)

Putin sieht eigene militärische Fortschritte. Einer seiner Minister beklagt Einsparungen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Russland wird im zu Ende gehenden Jahr 5,1 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für den Krieg in der Ukraine aufwenden. Dies sagte Verteidigungsminister Andrej Beloussow am Mittwoch in Moskau und nannte damit erstmals eine offizielle Schätzung zu den Kriegskosten für den Staatshaushalt. Basierend auf der BIP-Prognose des Wirtschaftsministeriums von 217 Billionen Rubel (2,3 Billionen Euro) belaufen sich die Kriegsausgaben demnach auf etwa elf Billionen Rubel. Die Gesamtausgaben des Verteidigungsministeriums, einschließlich nicht kriegsbedingter Posten, summieren sich Beloussow zufolge auf 7,3 Prozent des BIP.

Das Ministerium sei 2025 mit erheblichen Budgetbeschränkungen konfrontiert gewesen und habe Kosten senken müssen, sagte Beloussow. „Die Führung von Kampfhandlungen zog einen Anstieg der Militärausgaben nach sich. All dies erforderte eine strikte Optimierung und Priorisierung des Verteidigungsbudgets“, erklärte er bei einer jährlichen Versammlung von Ministeriumsmitarbeitern, an der auch Präsident Wladimir Putin teilnahm. Beloussow, ein Wirtschaftswissenschaftler, war 2024 von Putin als Nachfolger von Sergej Schoigu ernannt worden. Dem vorausgegangen waren Misserfolge auf dem Schlachtfeld und Korruptionsskandale.

Die Sparmaßnahmen seien bei Ausgaben angewendet worden, die nicht mit dem Ukraine-Krieg in Verbindung stehen, den Russland als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet. Dies habe es der Regierung ermöglicht, den Anteil dieser Ausgaben von 2,7 Prozent des BIP im Jahr 2024 auf 2,2 Prozent im zu Ende gehenden Jahr zu senken. Die Maßnahmen hätten bereits zu Einsparungen von einer Billion Rubel geführt. Zudem reformiere das Ministerium die Beschaffungssysteme. Dies habe Einsparungen von etwa fünf Prozent der Gesamtausgaben erbracht, die für den Kauf neuer Waffen und die Verbesserung der Unterbringung von Soldaten verwendet werden sollen.

Russland wähnt sich nach eigener Darstellung von Staatschef Wladimir Putin auf der Siegerstraße bei seinem Krieg gegen die Ukraine. Allein in diesem Jahr seien mehr als 300 Ortschaften im Nachbarland erobert worden, sagte er bei einer Besprechung mit hochrangigen Militärs. „Darunter sind auch große Städte, die vom Gegner in Festungsknoten mit dauerhaften Wehranlagen verwandelt wurden.“

Weiter sagte Putin, das Tempo der Eroberungen werde dank der Erfahrung nur steigen. Russland ziehe zwar Diplomatie vor, sei aber bereit, „seine historischen Territorien auf militärischem Weg“ wiederzugewinnen. Russische Truppen waren im Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert, die sich seither mit westlicher Unterstützung gegen die Invasion wehrt.