Dresden (Sachsen) – Kinder sind für die meisten Eltern an sich schon ein Gewinn. Aber diese drei Jungs sind ein echter Jackpot, seltener als ein Supersechser im Lotto!

Hardy, Levi und Bernie sind einen Monat alt und eine kleine medizinische Rarität: Die Jungs sind eineiige Drillinge. Am 7. November kam das Trio im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden zur Welt. Dass die Kleinen aus einer einzigen befruchteten Eizelle entstanden sind, ist etwas ganz Besonderes: Ein Klinik-Sprecher erklärt: „Üblicherweise entstehen Drillinge aus zwei oder drei separaten Eizellen. In diesem Fall hat sich eine Eizelle zweimal geteilt.“ Konkrete Statistiken gibt es nicht, Mediziner schätzen aber die Chance, dass aus einer befruchteten Eizelle drei Embryonen entstehen, auf 1 zu 200 Millionen! Einen Supersechser bekommt man schon mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit von 1 zu 140 Millionen.

Die Eltern Markus (v.l.) und Synthia mit ihren Kindern und den Medizinern Oberarzt Dr. Matej Komár, Prof. Pauline Wimberger, Prof. Mario Rüdiger

Die Eltern Markus (v.l.) und Synthia mit ihren Kindern und den Medizinern Oberarzt Dr. Matej Komár, Prof. Pauline Wimberger, Prof. Mario Rüdiger

Foto: UKD/Kirsten Lassig

Drillinge per Kaiserschnitt geholt

Der Superdreier in Dresden setzte sogar noch einen drauf: Er entstand komplett natürlich, ohne künstliche Befruchtung. In der 31. Schwangerschaftswoche wurden die Babys per Kaiserschnitt geholt – bei der Geburt war ein Medizinteam von knapp 20 Personen anwesend. Prof. Mario Rüdiger, Leiter der Neonatologie am Universitätsklinikum: „Die Jungs waren trotz der frühen Schwangerschaftswoche in gutem Zustand. Dennoch benötigten sie als sehr unreife Frühgeborene eine besondere Behandlung.“

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Die ersten Tage verbrachten die Brüder auf der Intensivstation. „Bis sie nach Hause dürfen, sollen sie wachsen, selbstständig atmen und Nahrung zu sich nehmen sowie ihre Körperwärme selbst halten können.“ Das ist bald soweit: Levi (1140 Gramm, 34 Zentimeter bei der Geburt), Bernie (980 Gramm, 34,5 Zentimeter) und Hardy (1210 Gramm, 37 Zentimeter) atmen und trinken selbstständig, sind inzwischen über 2200 Gramm schwer.

Die Eltern Markus (35) und Synthia (29) freuen sich schon auf den Zeitpunkt, an dem sie den Familienzuwachs mit nach Hause nach Dippoldiswalde (Sachsen) nehmen können – denn dort warten zwei weitere Geschwister auf die Brüder. Na dann: Frohe und turbulente Weihnachten!