In einem Müller-Milch-Kostüm läuft eine Frau am Mittwochnachmittag, 17. Dezember, über den Augsburger Königsplatz. Genau genommen eine Schokomilch. Was aussieht wie eine Werbeaktion des Unternehmens, ist aber ein Protest gegen Müller selbst. Das steckt dahinter.

Mit Sprüchen wie „Alles AfD oder was?“ und „Jetzt mit AfD-Geschmack“ protestieren Aktivistinnen und Aktivisten gegen die AfD-Nähe des Unternehmers Theo Müller. Dazu aufgerufen hat die Initiative „Campact“. Auch vor einem Augsburger Rewe machen die Protestierenden auf die Verbindungen aufmerksam.

Aktivisten kritisieren Theo Müller wegen Nähe zur AfD

Am Mittwoch um 16 Uhr starteten die Protestierenden ihre Aktion. Sie war als Informations- und Protestkundgebung angekündigt. Die Beteiligten verteilten Flyer und versuchten, Passantinnen und Passanten mit Gesprächen über ihre Aktion aufzuklären.

Auslöser ist ein Besuch von AfD-Chefin Alice Weidel bei der 85. Geburtstagsfeier des Unternehmers im Sommer. Darüber hatte zunächst der Spiegel berichtet. Auch Mitglieder der CSU und FDP waren demnach anwesend. Weidel und Müller trafen sich laut Medienberichten mehrfach zu verschiedensten Anlässen.

Eine Aktivistin im Müller-Milch-Kostüm protestiert gegen die AfD-Nähe des Unternehmers.

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Eine Aktivistin im Müller-Milch-Kostüm protestiert gegen die AfD-Nähe des Unternehmers.
Foto: Michaela Stache

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Eine Aktivistin im Müller-Milch-Kostüm protestiert gegen die AfD-Nähe des Unternehmers.
Foto: Michaela Stache

Bereits 2023 sagte Müller dem Handelsblatt über seine Kontakte zur AfD: „Bei den Gesprächen mit Frau Dr. Weidel galt mein Interesse dem Programm der AfD sowie ihrer persönlichen Ansicht zur aktuellen Politik.“ Er habe „nicht den geringsten Anhaltspunkt“ gefunden, der auf eine NS-Ideologie schließen lasse. Das wäre für ihn „ein absolutes No-Go“.

Aktivisten rufen in Augsburg zu Boykott von Müller-Produkten auf

Die Initiative „Campact“ vertreibt für die „Anti-Müller-Kampagne“ kostenlose Sticker auf ihrer Internetseite, die dann auf etwaige Produkte geklebt werden sollen. Das geschah jüngst in einer Edeka Filiale in Würzburg. Der dortige Marktleiter zeigte kein Verständnis für die Aktion. Laut Bayerischem Rundfunk (BR) hing er einen Zettel aus: „Verehrte Weltverbesserer und Demokratieretter, Ihre Zerstörungswut nimmt immer weiter zu. Dieses infantile Gehabe kann ich nicht länger dulden, da Sie mein Eigentum zerstören.“

Eine Campact-Sprecherin versicherte gegenüber Ippen.Media, die Kampagne richte sich „in keinster Weise gegen einzelne Supermarktketten“. Es gehe darum, auf die „problematische Nähe des Unternehmensgründers Theo Müller zur AfD“ aufmerksam zu machen. Müllers „Sympathiebekundungen“ trügen dazu bei, „die Politik der rechtsextremen AfD salonfähig zu machen“.

Protest gegen Molkerei Müller: Aktivisten beschmierten Firmenzentrale

Das Stickern auf Produkten im Supermarkt, ohne sie zu kaufen, ist laut Aussage von Campact und der Einschätzung einer Juristin gegenüber dem BR nicht strafbar. Zumindest sofern die Produkte nicht beschädigt oder dauerhaft überklebt werden. Die Sticker seien darum leicht ablösbar.

Die Molkerei Müller hat ihren Stammsitz in Aretsried im Landkreis Augsburg. Dort fand schon im Oktober eine Protestaktion statt, bei der Aktivisten die Firmenzentrale mit blauer Farbe bewarfen.

  • Laura Mielke

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  • Theo Müller

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  • AfD

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