Alexandra Fröhlich stand mit ihren Büchern wie „Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ und „Gestorben wird immer“ monatelang auf den Bestsellerlisten. Jetzt wurde die 58-jährige Autorin Opfer eines Gewaltverbrechens.
Bei der 58-Jährigen, die am Dienstag in Hamburg Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, handelt es sich um die bekannte Bestseller-Autorin Alexandra Fröhlich. Dies erfuhr WELT aus Ermittlerkreisen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Fröhlich war am Dienstag tot auf ihrem Hausboot am Holzhafenufer im Stadtteil Moorfleet entdeckt worden. Die Ermittler von Mordkommission und Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass die 58-Jährige gewaltsam getötet wurde. Medienberichten zufolge hinterlässt sie drei Kinder.
Fröhlich war eine deutsche Autorin und Journalistin. Sie arbeitete als freie Textchefin für verschiedene Frauenmagazine und schrieb seit vielen Jahren für Publikationen wie „Petra“, „Freundin“ und „stern.de“. Ihre Romane zeichnen sich durch eine Mischung aus Humor, Familiengeschichten und gesellschaftlichen Themen aus. Mit ihren Büchern „Meine russische Schwiegermutter und andere Katastrophen“ und „Gestorben wird immer“ erreichte sie monatelang die „Spiegel“-Bestsellerliste.
Fröhlich soll laut den ersten Ermittlungen in der Nacht zu Dienstag getötet worden sein, zwischen Mitternacht und dem frühen Dienstagmorgen 5:30 Uhr. „Nach den bisherigen Erkenntnissen fanden Angehörige die 58-jährige Frau leblos auf ihrem Hausboot und alarmierten Rettungskräfte der Feuerwehr, welche nur noch den Tod der Frau feststellen konnten“, sagte ein Polizeisprecher.
Verdachtsmomente zu möglichen Tatverdächtigen geprüft
Da die Todesursache unklar gewesen sei und Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen werden konnte, übernahmen Beamte der Mordkommission in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft am Einsatzort die Ermittlungen, hieß es. Im Zuge der Spurensicherung kamen unter anderem auch ein 3D-Scanner und Taucher der Landesbereitschaftspolizei zum Einsatz.
„Nach Auswertung von Spuren und Beweismitteln gehen die Ermittlungsbehörden mittlerweile davon aus, dass die Frau durch Gewalteinwirkung zu Tode kam“, sagte der Sprecher. Die Ermittler prüften derzeit Verdachtsmomente zu möglichen Tatverdächtigen. „Vor dem Hintergrund der andauernden Ermittlungen können hierzu aber zunächst keine weiteren Angaben gemacht werden.“
Die Polizei bittet bei der Aufklärung des Verbrechens um Hilfe aus der Bevölkerung. Zeugen, „die verdächtige Beobachtungen in diesem Zusammenhang gemacht haben und/oder anderweitig Hinweise zu dem Sachverhalt geben können, werden gebeten, sich unter 040 4286-56789 beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg oder bei einer Polizeidienststelle zu melden“, sagte der Sprecher.
Denis Fengler arbeitet als Redakteur in der Hamburger Redaktion von WELT und WELT AM SONNTAG. Er berichtet über Themen der inneren Sicherheit und spannende Kriminalfälle.