An der Augsburger Straße 32 in Pfersee klafft derzeit eine große Baugrube. Wo bis vor Kurzem ein traditionsreicher Elektroladen stand, entsteht ein Neubau für seniorengerechtes Wohnen. „Viele haben gesehen: Plötzlich ist das Haus weg – und natürlich fragt man sich dann, was da kommt“, sagt Architekt Peter Bodenmüller, Chef des gleichnamigen Büros, das das Projekt plant. Die Antwort: Wohnungen für Menschen ab 60 Jahren – mitten im Stadtteil, direkt an der Straßenbahn.

Auf diesem Grundstück wird das Wohnprojekt verwirklicht.

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Auf diesem Grundstück wird das Wohnprojekt verwirklicht.
Foto: Anna Kondratenko

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Geplant sind 18 seniorengerechte Mietwohnungen sowie zwei weitere reguläre Wohneinheiten. „Es ist ein reines Mietobjekt, nichts wird verkauft“, betont Bodenmüller. Im Erdgeschoss entstehen außerdem Gewerbeflächen, die bereits an ein Café vergeben sind. „Kein Filialist, sondern etwas Eigenständiges“, sagt Bodenmüller. Der Gastraum wird rund 25 Quadratmeter groß, hinzu kommen Verkaufs- und Produktionsflächen. „Also jemand, der da auch wirklich backt und arbeitet.“

Das Wohnkonzept beschreibt Dennis Gebauer, Planer im Büro Bodenmüller, als klassisches „Wohnen 60 plus“. „Nicht hochintensiv betreut, sondern für Menschen, die noch selbstständig leben wollen.“ Eine feste Betreiberstruktur für betreutes Wohnen ist derzeit noch offen. „Der Investor sucht noch einen Betreiber“, sagt Gebauer. Sollte sich niemand finden, würden die Wohnungen als barrierearme Einheiten vermietet. Hinter dem Projekt steht die Betreuungsgesellschaft Schlachter & Lehmann.

Zwei Zimmerwohnungen mit Gästezimmer sind geplant

Die Wohnungen selbst sind zwischen 50 und 70 Quadratmeter groß. „Meist Zwei-Zimmer-Wohnungen, teilweise mit einem zusätzlichen kleinen Zimmer“, erklärt Gebauer. Das könne ein Gästezimmer sein, ein kleines Büro – oder, wie Bodenmüller schmunzelnd ergänzt, „auch ein Schnarchzimmer“. Jede Wohnung erhält eine eigene Küchenzeile und ein barrierearmes Bad. Zentrale Gemeinschaftsküchen sind nicht vorgesehen. „Alles spielt sich in der Wohnung ab. Falls es Serviceangebote gibt, kommen die von außen.“

Ein großes Plus ist aus Sicht der Planer die Lage. „Vor der Haustür ist die Straßenbahn“, sagt Bodenmüller. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte und Alltagseinrichtungen liegen entlang der Augsburger Straße. „Gerade im gehobenen Alter braucht man eigentlich kein Auto mehr.“ Trotzdem entstehen zwölf Tiefgaragenstellplätze sowie drei oberirdische Stellplätze. Diese werden gemeinsam mit dem Nachbargebäude Augsburger Straße 33 genutzt, das das Büro bereits im vergangenen Jahr energetisch saniert und aufgestockt hat. „Wir haben hier eigentlich einen ganzen Block revitalisiert“, sagt Bodenmüller.

Im Vorfeld musste ein Straßenbahnmast versetzt werden

Ganz ohne Schwierigkeiten ging das Projekt nicht. „Wir mussten im Vorfeld einen Straßenbahnmast versetzen“, berichtet Gebauer. Mehrere Meter wanderte er Richtung Straße. Dazu kamen umfangreiche Leitungsverlegungen. „Innenstadtlage heißt: viele Trassen, viel Abstimmung.“ Auch der Boden bereitete Arbeit. „Nach dem Krieg ist hier offenbar alles Mögliche eingefüllt worden“, sagt Bodenmüller. Deshalb laufen derzeit aufwendige Untersuchungen zur Bodenklasse und zur Entsorgung. Parallel begleiten Archäologen die Erdarbeiten. „Ohne archäologische Beprobung geht in Augsburg gar nichts.“

Aktuell wird die Baugrube für Keller und Tiefgarage ausgehoben. „Man sieht im Moment vor allem Erdhaufen“, sagt Gebauer. Der Rohbau soll Anfang des kommenden Jahres beginnen. Die Fertigstellung ist für April 2027 geplant. Vermietet werden die Wohnungen über die Hausverwaltung des Eigentümers.

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