Der Bau von Bunkern dient der Schaffung der baltischen Verteidigungslinie, mit der sich Estland und seine Nachbarn Lettland und Litauen gegen eine mögliche russische Invasion wappnen wollen. Die drei Länder sagten sich 1991 von Moskau los und erklärten ihre Unabhängigkeit.
Russland wird im zu Ende gehenden Jahr 5,1 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) für den Krieg in der Ukraine aufwenden. Dies sagte Verteidigungsminister Andrej Beloussow am Mittwoch in Moskau und nannte damit erstmals eine offizielle Schätzung zu den Kriegskosten für den Staatshaushalt. Basierend auf der BIP-Prognose des Wirtschaftsministeriums von 217 Billionen Rubel (2,3 Billionen Euro) belaufen sich die Kriegsausgaben demnach auf etwa elf Billionen Rubel. Die Gesamtausgaben des Verteidigungsministeriums, einschließlich nicht kriegsbedingter Posten, summieren sich Beloussow zufolge auf 7,3 Prozent des BIP.
Das Ministerium sei 2025 mit erheblichen Etatbeschränkungen konfrontiert gewesen und habe Kosten senken müssen, sagte Beloussow. „Die Führung von Kampfhandlungen zog einen Anstieg der Militärausgaben nach sich. All dies erforderte eine strikte Optimierung und Priorisierung des Verteidigungsbudgets“, erklärte er bei einer jährlichen Versammlung von Ministeriumsmitarbeitern, an der auch Präsident Wladimir Putin teilnahm. Beloussow, ein Wirtschaftswissenschaftler, war 2024 von Putin als Nachfolger von Sergej Schoigu ernannt worden. Dem vorausgegangen waren Misserfolge auf dem Schlachtfeld und Korruptionsskandale.
Die Sparmaßnahmen seien bei Ausgaben angewendet worden, die nicht mit dem Ukraine-Krieg in Verbindung stehen, den Russland als „militärische Spezialoperation“ bezeichnet. Dies habe es der Regierung ermöglicht, den Anteil dieser Ausgaben von 2,7 Prozent des BIP im Jahr 2024 auf 2,2 Prozent im zu Ende gehenden Jahr zu senken. Die Maßnahmen hätten bereits zu Einsparungen von einer Billion Rubel geführt. Zudem reformiere das Ministerium die Beschaffungssysteme. Dies habe Einsparungen von etwa fünf Prozent der Gesamtausgaben erbracht, die für den Kauf neuer Waffen und die Verbesserung der Unterbringung von Soldaten verwendet werden sollen.
Russland wähnt sich nach eigener Darstellung von Staatschef Wladimir Putin auf der Siegerstraße bei seinem Krieg gegen die Ukraine. Allein in diesem Jahr seien mehr als 300 Ortschaften im Nachbarland erobert worden, sagte er bei einer Besprechung mit hochrangigen Militärs. „Darunter sind auch große Städte, die vom Gegner in Festungsknoten mit dauerhaften Wehranlagen verwandelt wurden.“