Ganz Berlin feiert seine Eisbären.

Der Klub aus dem Ostteil der Hauptstadt holt schon den 11. Meistertitel. Rekord in Eishockey-Deutschland. Diese Dominanz wird so schnell keiner brechen.

Die Eisbären (früher SC Dynamo Berlin) sind der finanzstarken Konkurrenz aus Mannheim, München, Ingolstadt oder Köln enteilt. Im Finale haben die Hauptstädter die Kölner Haie in drei Spielen hintereinander 7:0 abgeschossen – Rekord! Das Torverhältnis insgesamt 27:3, Endstand 4:1 in der Serie. Knapp ist anders. Zu überlegen der alte und neue Eishockey-Meister.

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Totale Dominanz! Der Pott bleibt in Berlin.

Verlierer-Trainer Kari Jalonen (65) respektvoll bei MagentaSport: „Die Berliner haben Geschichte geschrieben. Die ganze Organisation hat eine Dynastie aufgebaut.“ Aus Amerika gratuliert Milliardär und Klub-Besitzer Phil Anschutz (85) per Mail.

Was für eine Wahnsinnssaison! Eine zwischen Titel, Tränen, Trauer und Triumph .

Die herausragende sportliche Leistung wurde überschattet vom Krebstod des Eisbären-Profis Tobias Eder (†26). Der Nationalspieler verstarb im Januar an Speiseröhrenkrebs. Doch Eder blieb ein Teil des Teams und in den Herzen seiner Mitspieler.

Ina, die Verlobte des verstorbenen Eisbären-Profis Tobias Eder nimmt stellvertretend die Goldmedaille entgegen

Ina, die Verlobte des verstorbenen Eisbären-Profis Tobias Eder nimmt stellvertretend die Goldmedaille entgegen

Foto: nordphoto GmbH / Engler

Seine Trikots hängen immer noch an ihrem Platz in der Mannschaftskabine. Auch sein Spind blieb unangetastet.

Den Titel-Triumph erlebten Eders Eltern und sein Bruder Andreas, der kommende Saison von München nach Berlin wechselt, in der Arena mit. Auch Ina, die Verlobte des verstorben Eisbären-Stars, war in der Arena. Der emotionalste Moment des Meisterabends war, als die gebürtige Düsseldorferin als Erste die Goldmedaille überreicht bekommt.

Eisbären-Geschäftsführer Thomas Bothstede (55): „Wir würden jeden einzelnen Pokal zurückgeben, wenn Tobi noch hier wäre.“

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Der verletzte Mannschaftskapitän Kai Wissmann (28): „Tobi ist nach wie vor bei uns. Er ist Teil der Mannschaft, und das wird er auch in Zukunft sein.“

Vor den Play offs gab es schon ein emotionales Mannschaftsmeeting der Eisbären. Sie schworen sich ein: „Wir holen den Titel für Tobi“

Nationalspieler Marcel Noebels (33) war mit sechs Play-off-Toren einer der besten Berliner: „Wir haben uns geschworen, alles für Tobi zu geben. Wir sind ganz eng zusammengerückt. Dieser Titel gehört ihm. Es war eine sehr schwierige Saison.“

Aber: „Wie wir aus diesem Loch stärker als jemals zuvor rausgekommen sind, darauf kann ganz Berlin stolz sein. Ich hoffe, ich werde eine solch schwierige Saison nicht wieder erleben. Plötzlich tritt der Sport in den Hintergrund,“ so der Nationalspieler, der jetzt zur WM nach Dänemark reist.

Erfolgstrainer Serge Aubin (50/vier Titel mit Berlin): „Während der Saison ist uns soviel Unglück widerfahren. Was die Jungs gemacht haben ist großartig. Ich bin so stolz auf sie.“

14.200 Fans feierten in der Uber Arena die Eis-Helden und Eder. Sein Lieblingslied „Viva la Vida“ vom Coldplay schallte aus den Arena-Lautsprechern nach dem Titelgewinn. Alle Fans, auch die 600 Kölner, reagierten mit „Tobi Eder“-Sprechchören.

Feier in der Kabine bis zum Morgen

In der Mannschaftskabine feierten die Spieler mit ihren Frauen und Freundinnen bis in den Samstagmorgen. Das Bier floss in Strömen, auch am Morgen danach hatten die Spieler noch ihre Eishockey-Klamotten an. Auf dem Eis und beim Feiern erste Klasse, die Berliner Eisbären.

Top-Torjäger Ronning bleibt

Der 11. Titel ist zwar gerade erst perfekt, aber schon geht der Blick nach vorn. MVP der Play offs Ty Ronning bleibt mindestens zwei weitere Jahre in Berlin. Mannschaftskapitän Wissmann: „In Berlin möchten viele Profis gern spielen. Ich bin schon selbstbewusst, dass wir im nächsten Jahr wieder eine gute Chance haben, zu gewinnen.“ Und: Bei den Eisbären fühlt man sich wohl. Und so ist es kein Wunder, dass ein Top-Spieler wie Ty Ronning (25) seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert hat. In zwischen widerstehen die Berliner Profis auch den finanzstärkeren Angeboten der Konkurrenz aus dem In und Ausland (Schweiz, Schweden) und bleiben bei den Eisbären. Ronning: „Meiner Familie und mir gefällt es hier ausgezeichnet. Die gesamte Organisation, die Mitspieler, die Stadt und die Fans – alles ist sehr gut. Ich liebe es.“ Gut für Berlin und gut für das gesamte deutsche Eishockey.

Vor dieser Eisbären-Dynastie muss der Konkurrenz Angst und Bange werden.

Hier alle Tore im Video gucken: Eisbären demontieren Haie mit 7:0-Sieg!Teaser-Bild

Quelle: MagentaSport26.04.2025