Das Land Nordrhein-Westfalen hebt in seiner Carbon Management Strategie ein Kohlenstoffmonitoring als zentralen Baustein hervor, um Transparenz über die verfügbaren Mengen an zukunftsfähigen Kohlenstoffen im Land herzustellen, einschließlich ihrer Entwicklung und Nutzung. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima Nordrhein-Westfalen (LANUK) setzt diese Maßnahme um. Das Projekt „KoMo-NRW“ adressiert wichtige Aspekte eines zukünftigen Umgangs mit Kohlenstoffen in NRW.
Das Projekt besteht aus zwei Teilbereichen: Im Block A, Monitoring, erarbeitet das Wuppertal Institut eine Definition der Kohlenstoffwirtschaft und identifiziert zentrale Branchen und Industrien sowie die wichtigsten Kohlenstoffströme und Netzwerke innerhalb des Landes. Der Schwerpunkt dieser Betrachtung liegt auf der stofflichen Nutzung von Kohlenstoff. Ein weiterer Schwerpunkt ist die vergleichende Bewertung von Prozessrouten zur Herstellung von Polymeren, wie Polyethylen, anhand von Fallbeispielen. Dabei werden die verschiedenen Kohlenstoffquellen gegenübergestellt und bewertet: fossiler Kohlenstoff, thermochemisch recycelter Kohlenstoff und biobasierter Kohlenstoff. Abschließend leitet das Wuppertal Institut aus den gewonnenen Erkenntnissen Empfehlungen für die politische Steuerung eines Monitorings zur klimaneutralen Kohlenstoffwirtschaft ab. Ein zentrales Kriterium ist dabei die Vermeidung weitreichender neuer Berichtspflichten für Unternehmen, um die Akzeptanz und Umsetzbarkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen zu gewährleisten.
In Block B erstellt Mike Winkler, unterstützt von Dr. Matthias Scholz und Dr. Christopher Timm, ein funktionales Konzept für eine Kohlenstoff-Handelsplattform. Bestandteile der Arbeit sind eine strukturierte Bedarfsanalyse durch gezielte Kontaktaufnahme mit relevanten Unternehmen und Marktakteuren in Nordrhein-Westfalen, um ein validiertes Verständnis der Marktbedarfe in der dortigen Kohlenstoffwirtschaft zu erlangen. Im Anschluss folgt die Entwicklung eines schlüssigen, nachvollziehbaren und theoretisch tragfähigen Geschäftsmodells für die Kohlenstoff-Handelsplattform sowie die Ausarbeitung eines technischen Konzepts für eine mögliche spätere Realisierung der Plattform.
Das Konzept der Handelsplattform basiert auf Arbeiten aus dem Projekt In4climate.RR des Wuppertal Instituts und NRW.Energy4climate.