Allein im Tierheim

Diese drei Hunde will niemand haben – einer ist todkrank

18.12.2025 – 06:10 UhrLesedauer: 3 Min.

Polly sei unter bestimmten Umständen ziemlich zutraulich – doch die Hündin bringt ein Problem mit sich.Vergrößern des Bildes

Polly sei unter bestimmten Umständen ziemlich zutraulich – doch die Hündin bringt ein Problem mit sich. (Quelle: Tierheim Nürnberg/Chiara Calow)

Sie sind treu, liebenswert – und doch will sie niemand. Diese drei Hunde im Nürnberger Tierheim gelten als besonders schwer vermittelbar. Das sind ihre Geschichten.

Ein Boxer mit Tumorerkrankung, eine Rottweilerhündin mit belastender Vergangenheit und eine ältere Hündin, die in Bayern gar nicht vermittelt werden darf: Im Tierheim Nürnberg leben derzeit mehrere Hunde, für die sich seit längerem kein passendes Zuhause findet. Die Nürnberger Lokalredaktion von t-online hat nach den Geschichten von Samurai, Cara und Polly gefragt.

Seit März 2025 lebt der achtjährige Boxer Samurai im Heim. Er wurde vom Veterinäramt abgenommen. Die Pfleger beschreiben ihn als sehr menschenbezogen und fröhlich, auch wenn er bei Fremden Zeit brauche. Geht jemand zu forsch auf ihn zu, könne es vorkommen, dass er schnappt. Er sei jedoch kein Hund, der grundlos aggressiv werde. So beschreibt es die Einrichtung auf ihrer Webseite. Und dort heißt es liebevoll weiter: „Er liebt seine Menschen über alles.“ Samurai kennt den Maulkorb, läuft gut an der Leine und zeigt sich bei Hundebegegnungen zwar manchmal aufgeregt, spiele aber gern mit Artgenossen – sofern die Chemie stimme. Das Alleinbleiben scheint er gelernt zu haben.

Sein größtes Problem ist die Gesundheit: Der Rüde leidet unter massiven Spondylosen – einer schmerzhaften Erkrankung der Wirbelsäule. Er braucht daher ein ebenerdiges Zuhause und regelmäßiges Muskeltraining. Zusätzlich wurde bei ihm ein bösartiger Tumor an der Wange entfernt. Die Wahrscheinlichkeit für Metastasen sei laut Tierheim gering, ausschließen könne man sie aber nicht. Deshalb solle seine Lunge alle sechs bis neun Monate geröntgt werden. Aktuell sei der Gesundheitszustand stabil, heißt es vonseiten des Tierheims. Und: Samurai sei für sein Alter noch erstaunlich agil.

Auch t-online hat Samurai schon einen eigenen Artikel gewidmet, siehe hier.

Auch Rottweilerhündin Cara bringt ein Päckchen mit sich. Sie kam zunächst als Fundhund ins Tierheim und wurde angeblich mit großer Erleichterung von ihren Besitzern abgeholt. Diese erklärten, ein Hundesitter habe ihr einen Kettenwürger angelegt und sie verloren. Wochen später holte das Amt Cara schließlich doch aus schlechter Haltung – gemeinsam mit einem zweiten Hund, wieder bei besagtem Hundesitter. Von den einstigen Haltern hörte man danach nie wieder etwas.

Die Sechsjährige zeigt sich seitdem vorsichtig, besonders Männern gegenüber. So lautet die offizielle Beschreibung des Tierheims. Offenbar hat sie mit Menschen schlechte Erfahrungen gemacht. Denn sie lässt sich nicht sofort anfassen, braucht Zeit und ein stabiles Umfeld. „Leider hat sie wohl nie richtig Regeln und Grenzen kennengelernt“, schreiben es die Experten.