Leipzig. Die Einkommen der Leipziger steigen – die Mieten aber auch. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des Sozialreports 2025, den die Stadt Leipzig am Mittwoch vorgestellt hat. Zugleich sinkt die Zahl der Geburten weiter, während die Schülerzahlen noch wachsen. Der Anteil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Abschluss nimmt wieder zu. Die wichtigsten Erkenntnisse im Detail:
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Die wichtigsten Erkenntnisse des Leipziger Sozialreports 2025Einkommen erholen sich, soziale Unterschiede bleiben
Das mittlere persönliche Nettoeinkommen lag 2024 in Leipzig bei rund 1877 Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Anstieg von 8,4 Prozent beziehungsweise rund 150 Euro. Damit sind die Leipziger Einkommen vergleichsweise stark gestiegen. Die Steigerung ist die höchste seit Beginn der Krisen, ausgelöst durch Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation. Sie ist Ausdruck der Tariferhöhungen im Jahr 2024. Angegeben ist der sogenannte Medianwert. Das heißt, es gibt exakt gleich viele Leipziger, die mehr oder die weniger verdienen. Im Gegensatz zum Durchschnitt ist dieser Wert kaum von extremen Ausreißern beeinflusst.
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Den Angaben zufolge bestehen weiterhin deutliche soziale Unterschiede: Männer verfügten beispielsweise im Median über 2098 Euro, Frauen über 1730 Euro. Die Zahl der Leipzigerinnen und Leipziger, die Leistungen der sozialen Mindestsicherung bezogen, sank leicht auf 63.338 Personen (9,9 Prozent der Bevölkerung). Gleichzeitig nahm die Zahl der Wohngeldhaushalte weiter zu und lag zum Jahresende bei 14.460 – fast dreimal so viele wie 2019.
Mieten steigen weiter, Belastung ungleich verteilt
Die durchschnittliche Nettokaltmiete im Bestand erhöhte sich seit 2019 um mehr als 18 Prozent auf 7,14 Euro pro Quadratmeter, Angebotsmieten stiegen im gleichen Zeitraum um mehr als 32 Prozent auf 9,26 Euro im Median.
Die durchschnittliche Mietbelastung lag 2024 bei 30 Prozent des Haushaltseinkommens. 19 Prozent der Leipziger Haushalte waren 2024 jedoch mit einer Mietbelastung von mehr als 40 Prozent konfrontiert – sie gelten als überlastet. Deutschlandweit trifft dies auf 12,9 Prozent zu.
Die Zahl der notuntergebrachten obdachlosen Personen stieg auf durchschnittlich 519 pro Tag.
Gute Betreuung, weniger Kinder
Die Betreuungsquote im vorschulischen Bereich blieb auf hohem Niveau. 78,5 Prozent der ein- bis unter-dreijährigen Kinder wurden betreut – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Bei den Drei- bis Sechsjährigen lag die Quote bei 96,2 Prozent.
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Trotz einer gut ausgebauten Infrastruktur sank die Zahl der Kinder, und die Platzkapazitäten in den Kindertageseinrichtungen wurden leicht reduziert – von 35.278 auf 34.526.
Schülerzahlen steigen – mehr Abgänge ohne Abschluss
Im Schuljahr 2024/2025 wurden an 176 allgemeinbildenden Schulen 62.916 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, ein Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Schulnetz wuchs weiter, begleitet von hohen Investitionen in den Schulhausbau.
Gleichzeitig stieg der Anteil der Jugendlichen, die die Schule ohne mindestens einen Hauptschulabschluss verließen, auf 10,2 Prozent. Insgesamt waren davon 461 junge Menschen betroffen – 123 mehr als im Vorjahr.
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Die Inklusionsquote erreichte mit 53,2 Prozent einen neuen Höchststand. Die Quote gibt das Verhältnis der inklusiv beschulten Schüler zu allen Schülern mit Förderbedarf an.
LVZ