Andere Städte werben offensiv um Großveranstaltungen – Berlin tut sich dabei in letzter Zeit schwerer. Eine neue Arbeitsgruppe soll Berlins Attraktivität als eventfreundliche Metropole fördern. Damit reagiert der Senat auf wachsenden internationalen Konkurrenzdruck.

Visualisierung der EXPO 35 am Flughafen BER

Ob EXPO 2035 oder Olympia 2040: Berlin soll künftig ein noch attraktiverer Standort für Großveranstaltungen werden. / © Visualisierung: EXPO 2035 Berlin GmbH

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Berlin kann Großveranstaltungen. Ob Marathon, Berlinale oder Fußball-EM: Die Stadt hat immer wieder bewiesen, dass sie Millionen Menschen bewegen kann. Und doch haftet Berlin der Ruf an, es sich dabei oft selbst unnötig schwer zu machen – mit komplizierten Genehmigungsverfahren, langen Abstimmungswegen oder unklaren Zuständigkeiten.

Das soll sich nun ändern. Mit dem Senatsbeschluss „Eventfreundliche Metropole Berlin: Zukunft gemeinsam mit der Branche gestalten“ setzt das Land Berlin auf einen neuen, ressortübergreifenden Ansatz. Eine Arbeitsgruppe aus mehreren Senatsverwaltungen und den Bezirken soll künftig dafür sorgen, dass Großveranstaltungen nicht länger als Ausnahmezustand, sondern als selbstverständlicher Bestandteil der Stadtentwicklung verstanden werden. Das Ziel ist eine spürbar bessere Serviceorientierung, um Berlins Attraktivität als eventfreundliche Metropole zu fördern.

Neue Arbeitsgruppe soll Hindernisse für Großveranstaltungen abbauen

Großveranstaltungen sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für Berlin. Sie generieren jährlich rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz, stärken das internationale Ansehen der Stadt, schaffen Arbeitsplätze und beleben Handel, Gastronomie und Hotellerie. Dabei tritt Berlin in einen ständigen globalen Wettbewerb mit anderen Metropolen, um internationale Veranstaltungen anzuziehen. Mit dem neuen Beschluss will der Senat zugleich die Leistungen der Veranstaltungsbranche würdigen und ein starkes Signal für Kooperationen senden.

Der Auftrag der neuen Arbeitsgruppe ist klar: Sie soll Hindernisse im städtischen Umgang mit Großveranstaltungen identifizieren und Vorschläge erarbeiten, wie Genehmigungsprozesse, Sicherheitsfragen, Verkehrssteuerung und Serviceleistungen für Veranstalter effizienter organisiert werden können. Wichtiger Teil des Prozesses ist auch der direkte Austausch mit der Branche, damit Vorschläge aus der Praxis die Verwaltungsarbeit konkret verbessern können.

EXPO und Olympia: Großveranstaltungen als Motoren für Wirtschaft, Tourismus und gesellschaftlichen Zusammenhalt

Senatorin Franziska Giffey betonte in der Sitzung, dass Großveranstaltungen Motoren für Wirtschaft, Tourismus und gesellschaftlichen Zusammenhalt seien. Senatorin Iris Spranger verwies auf den Wettbewerb unter Metropolen und darauf, dass Berlin mit strukturierten, serviceorientierten Verwaltungsprozessen konkurrenzfähig bleiben müsse.

Aktuell stehen Bewerbungen für zwei der größten internationalen Events aus: Olympia 2040 und die EXPO 2035. Beide Veranstaltungen könnten die Stadt auf die internationale Bühne bringen und umfangreiche Entwicklungen anstoßen. Bei der EXPO 2035 rechnet PwC zum Beispiel mit bis zu 22 Milliarden Euro zusätzlichem BIP-Wachstum für Deutschland und mehr als drei Milliarden Euro an Infrastrukturmitteln für Berlin.

Umso wichtiger ist es, dass Berlin seine organisatorischen und administrativen Strukturen in Bezug auf solche Großveranstaltungen weiterentwickelt. Die neue Arbeitsgruppe ist ein weiterer Baustein in der Strategie, nicht nur als Gastgeber, sondern auch als moderne, serviceorientierte und innovative Metropole wahrgenommen zu werden.

Quelle: Senatskanzlei