Persönliche Schicksale wie schwere Unfälle oder plötzliche Todesfälle berühren viele Menschen – und bewegen sie dazu, zu helfen. Das zeigt sich auch in Augsburg: Über die Spendenplattform Gofundme wurden 2025 für Aktionen mit Bezug zur Stadt mehr als 570.000 Euro gesammelt, wie Sprecherin Lydia Kröger mitteilt. Über 12.000 Einzelspenden unterstützten Projekte aus unterschiedlichen Bereichen. Drei Kampagnen stachen dabei besonders hervor.

Hilfe für die Kinder von Mordopfer Nina H. aus Augsburg

Die größte Augsburger Spendenaktion auf Gofundme sammelte mehr als 46.000 Euro für die drei Kinder der 30-jährigen Nina H., die im Mai in ihrem Haus im Stadtteil Haunstetten getötet wurde. Das Verbrechen an der jungen Mutter, die von Nachbarn und Freunden als offen und herzlich beschrieben wurde, erschütterte viele Menschen in der Stadt.

Innerhalb kurzer Zeit beteiligten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger an der Spendenaktion, um die Familie in einer Ausnahmesituation finanziell zu entlasten – etwa bei den Beerdigungskosten. Mehr als ein halbes Jahr nach der Tat erhob die Augsburger Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 29-jährigen Verdächtigen wegen Mordes.

Die Initiatorin der Spendenkampagne, die Großmutter der Kinder, bedankte sich später ausdrücklich für die große Solidarität und die überwältigende Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung.

Die 30-jährige Nina H. ist in Augsburg in ihrer Wohnung getötet worden. Sie hinterlässt drei Kinder.

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Die 30-jährige Nina H. ist in Augsburg in ihrer Wohnung getötet worden. Sie hinterlässt drei Kinder.
Foto: Annette Zoepf

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Die 30-jährige Nina H. ist in Augsburg in ihrer Wohnung getötet worden. Sie hinterlässt drei Kinder.
Foto: Annette Zoepf

Solidarität für schwer verletzten Eishockeyspieler

Die zweitgrößte Augsburger Spendenaktion galt dem Eishockeyspieler Marco Niewollik. Der 21-jährige Nachwuchsstürmer, zu diesem Zeitpunkt bei den Augsburger Panthern unter Vertrag und mit einer Förderlizenz beim Oberligisten EC Peiting im Einsatz, erlebte am 2. Februar einen schweren Unfall: Nach einem Check im Spiel gegen Bayreuth prallte Niewollik mit dem Kopf voraus in die Bande und blieb regungslos auf dem Eis liegen.

Ein Rettungshubschrauber brachte ihn mit schweren Nackenverletzungen in die Unfallklinik Murnau. Es folgten Wochen der Ungewissheit, in denen zunächst nicht klar war, ob der junge Profi jemals wieder würde laufen können. Nach zwei Operationen konnte diese Sorge genommen werden. Seither kämpft sich Niewollik Schritt für Schritt zurück ins Leben. Die Spendenaktion auf Gofundme, initiiert aus dem Umfeld seines Heimatvereins, dem Augsburger Eislaufverein e.V., sammelte knapp 40.000 Euro. Unterstützt wurden damit unter anderem notwendige Umbauten für Barrierefreiheit sowie Hilfsmittel während der Rehabilitationsphase.

Ein Bild aus dem Februar, kurz nach dem schweren Unfall von Marco Niewollik: Das Team der Augsburger Panther schickte seinem Kollegen Genesungswünsche.

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Ein Bild aus dem Februar, kurz nach dem schweren Unfall von Marco Niewollik: Das Team der Augsburger Panther schickte seinem Kollegen Genesungswünsche.
Foto: Augsburger Panther Eishockey GmbH/dpa

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Ein Bild aus dem Februar, kurz nach dem schweren Unfall von Marco Niewollik: Das Team der Augsburger Panther schickte seinem Kollegen Genesungswünsche.
Foto: Augsburger Panther Eishockey GmbH/dpa

Ein Zuhause für eine Augsburger Großfamilie

Mehr als 23.000 Euro sammelte eine Augsburger Familie mit acht Kindern, um Eigenkapital für ihr Zuhause aufzubringen. Größe, Lage, Nachbarn und Zustand seien für die zehnköpfige Familie mehr als passend, berichteten die Eltern im Oktober in ihrem Spendenaufruf – doch nun sollte das Haus verkauft werden. Der Eigentümer hatte ihnen, so schrieb der Vater weiter, ein einmaliges Angebot gemacht. Sollte das Eigenkapital nicht zusammenkommen, stünde der Familie eine mehr als ungewisse Zukunft bevor, ein Auszug wäre denkbar. „Ein Haus für eine Großfamilie zu finden, ist momentan äußerst schwierig“, so der Vater von acht Kindern. Knapp 100 Spenderinnen und Spender unterstützten die Augsburger Familie via Gofundme.

Über GoFundMe

Gofundme ist die größte soziale Crowdfunding-Plattform der Welt und hat nach eigenen Angaben bereits über 35 Milliarden Euro an Spenden gesammelt. Jede Spendenaktion wird von der Plattform überprüft. Dafür wird eine Transaktionsgebühr erhoben. Gofundme zieht 2,9 Prozent der Gesamtsumme und zusätzlich 25 Cent pro Spende ab.

  • Daniela de Haen

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