Er breitete die Arme aus, schloss die Augen – und ließ sich vom Jubel-Sturm über die Ziellinie tragen …

Hamburg hat einen neuen König der Straße! Bei der 39. Auflage des Haspa Marathon gewann Amos Kipruto (32) aus Kenia. Aber nicht einfach nur so, sondern er brannte in 2:03:46 Stunden einen Streckenrekord in den Asphalt.

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„Ich bin glücklich“, strahlte Kipruto. „Es ist wirklich fantastisch. Hamburg ist wie einer der weltweiten Majors. Ich habe von den Menschen an der Strecke viel Energie bekommen. Sie haben mich dazu getrieben, ans Limit zu gehen, und mir geholfen, schneller zu rennen.“

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Und wie! Nach 42,195 Kilometern blieb der schnellste gemeldete Läufer 23 Sekunden unter der zwei Jahre alten Bestmarke von Landsmann Bernard (37). Siegprämie: 30.000 Euro!

Den 20.000-Euro-Jackpot für den Rekord musste er allerdings teilen. Denn auch der Zweite Philemon Kiplimo (26) blieb beim schnellsten Lauf der Hamburger Geschichte in 2:04:01 Stunden unter der alten Bestmarke.

Doch Kipruto teilte gern mit ihm. Die beiden sind Freunde, teilten sich im Athleten-Hotel sogar einen sogenannten „Twin Room“ (Standard) mit zwei Einzelbetten! „Ich freue mich für ihn.“ Und auch für den Sieger des parallel gelaufenen London-Marathons Sabastian Sawe (29/2:02:27 Std.), mit dem er in Kapsabet zusammen in einer Gruppe trainiert.

Bei strahlender Frühlingssonne und perfekten Bedingungen war das Elite-Feld mit rasantem Tempo losgerannt. Als der letzte Tempomacher nach 30 Kilometern ausstieg, waren noch vier Mann vorn. Doch einer nach dem anderen musste abreißen lassen.

Workenesh Edesa (32) lief die zweitschnellste Hamburg-Zeit der Geschichte

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Foto: WITTERS

Bei den Frauen triumphierte im Duell der Turbo-Mamas Workenesh Edesa (32/Äthiopien) in 2:17:55 Stunden vor Ex-Weltrekordhalterin Brigid Kosgei (31/Kenia/2:18:26 Std.). Die hoch gehandelte Karoline Grövdal (34/Norwegen) musste bei ihrem Debüt mit Blasen an den Füßen aussteigen. Sie hatte sich zuvor kurzfristig für ein neues Schuh-Modell entschieden …

Ex-Europameister Richard Ringer (36/LC Rehlingen) lief bei seinem zweiten Hamburg-Start in 2:07:23 Stunden, die schnellste Zeit eines Deutschen in Hamburg, verpasste aber das selbst gesteckte Ziel von einer Zeit unter 2:07 Stunden. „Wir sind viel zu schnell losgerannt. Am Anfang waren alle so euphorisiert von den guten Bedingungen.“ Als nach 30 Kilometern die „Hasen“ weg waren, fand sich jedoch keine Tempo-Gruppe mehr.

Im Dezember hatte Ringer in persönlicher Bestzeit (2:05:46 Std.) schon die Norm für die WM im September in Tokio geknackt.

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Quelle: BILD27.04.2025

Drama am Dammtor: Hobby-Läufer wiederbelebt!

Drama dagegen im Feld der 12.623 gestarteten Hobby-Läufer. Ein Teilnehmer musste in der Nähe des Dammtor-Bahnhofs wiederbelebt werden und wurde in die Klinik verbracht. Schon vor einem Jahr war dort ein 25-jähriger Läufer zusammengebrochen und später gestorben.

„Ich hoffe, für die betroffene Person, dass das glimpflich ausgeht“, sagt Marathon-Chef Frank Thaleiser. „Von daher ist auf der einen Seite eine wahnsinnige Freude, für das, was die Top-Athleten machen. Auf der anderen Seite ist meine Verantwortung aber auch, die Hobby-Läufer ins Ziel zu bekommen. Daher weiß ich nicht, ob ich mich jetzt freuen soll. Bis 11.33 Uhr war die Welt wahnsinnig in Ordnung.“