Mönchhagen (Mecklenburg-Vorpommern) – Rum, Gin, Korn, edle Obstbrände: Mehr als 180-mal wurden die Spirituosen der Brennerei Maennerhobby aus Mönchhagen vor den Toren Rostocks prämiert. Jetzt hat das Unternehmen, an dem auch der Erdbeer-Gigant Robert Dahl (Karls Erdbeerhof, 54) beteiligt ist, trotzdem Insolvenz anmelden müssen.
Das bestätigte der Geschäftsführer und Firmengründer Martin Neumann (44) auf BILD-Anfrage. Die Insolvenz läuft in Eigenverantwortung, heißt: Neumann hat weiter den Hut auf, jedoch auch zwei externe Berater an seiner Seite. Das endgültige Aus will Neumann mithilfe neuer Investoren verhindern. Die zu finden, ist nicht einfach, aber er bleibt positiv: „Wir kriegen das Ding gebogen.“
Martin Neumann (44) gründete die Edelbrennerei vor 11 Jahren
Foto: Brennerei Maennerhobby/Instagram
Die Gründe für die Insolvenz
„Die wirtschaftliche Lage hat uns das Genick gebrochen“, begründet er den Schritt. Erst der Ukraine-Krieg, jetzt die Wirtschaftskrise, in der das Geld bei den Kunden nicht mehr so locker sitze. Selbstkritisch sagt der Brennerei-Chef: „Wir hätten uns mehr auf den Vertrieb konzentrieren müssen“, also darauf, die Produkte an den Mann zu bringen.
Die sind vielfach national und international ausgezeichnet worden, zuletzt in London 2024. Da wurde Neumanns Rum als „Weltbester Rum unter 5 Jahren“ prämiert.
Das Firmengelände der Brennerei in Mönchhagen
Foto: MAENNERHOBBY
Wie Brennerei und Erdbeerhöfe zusammenhängen
Gegründet hat Neumann das Unternehmen im Jahr 2014. Zunächst ging es steil bergauf. Vom Hofladen 2022 in ein neues, neun Millionen Euro teures Firmengebäude mit riesigem Kessel und angeschlossener Gastronomie.
Das Grundstück dafür steuerte Erdbeer-König Robert Dahl bei, der dafür Firmenanteile von Maennerhobby erhielt. Dahl ist mit seinen Erdbeerhöfen auch Kunde. Er bezieht Erdbeer-Gin aus Mönchhagen.
Mehr zum ThemaSo viele Mitarbeiter sind betroffen
Von der drohenden Pleite sind 47 Mitarbeiter betroffen. Sie werden weiter bezahlt. „Für mindestens ein halbes Jahr sind wir noch durchfinanziert“, so Neumann zu BILD.
Besonders bitter: Maennerhobby wollte gerade eine riesige neue Rum-Destille in Betrieb nehmen – die größte Europas. Der dafür benötigte 4000-Liter-Kessel – rund 500.000 Euro teuer – wurde bereits in Schottland gefertigt. Ob er jemals eingebaut und in Betrieb genommen wird, steht jetzt in den Sternen.