
AUDIO: Pokal-Aus für SG Flensburg-Handewitt (1 Min)
Stand: 18.12.2025 21:31 Uhr
Die SG Flensburg-Handewitt hat den Einzug ins Final Four um den DHB-Pokal verpasst. Im Viertelfinale mussten sich die Schleswig-Holsteiner am Donnerstagabend beim in dieser Saison weiterhin unbesiegten SC Magdeburg mit 29:35 (14:18) geschlagen geben.
Damit steht erstmals seit 1996 kein norddeutscher Club im Pokal-Halbfinale. Titelverteidiger THW Kiel schied eine gute halbe Stunde vor den Flensburgern beim Meister Füchse Berlin mit 30:32 aus.
„Man muss die Stärke von Magdeburg anerkennen, aber auch selbstkritisch sagen, dass wir heute zu viele einfache Fehler gemacht haben.“
SG-Kapitän Johannes Golla bei „DYN“
Flensburg wurde von den Magdeburgern, die den 22. Pflichtspielsieg in Serie feierten, zu Spielbeginn förmlich überrannt. Zwar erholte sich das Team von SG-Trainer Aleš Pajovič wieder und durfte im zweiten Durchgang kurz vom Ausgleich träumen. Doch danach zog der SCM unaufhaltsam davon und entschied die Partie früh für sich. Auch in der Bundesliga hatte sich Magdeburg gegen Flensburg durchgesetzt und in der „Hölle Nord“ 35:31 gewonnen.

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SCM mit überragender Anfangsviertelstunde
In Magdeburg entwickelte sich vor ausverkauftem Haus ein packendes Tempospiel mit schnellen Toren hüben wie drüben. Die Gastgeber spielten dabei wie aus einem Guss, hatten sich nach sieben Minuten schon mit drei Treffern abgesetzt (6:3). Die SG fand kaum ein Gegenmittel – vor allem Felix Claar und Omar Ingi Magnusson waren nicht zu halten, das Duo erzielte gemeinsam die ersten neun Treffer des SCM, der nach einer Viertelstunde schon 12:6 führte.
Tore SCM: Magnusson 11/5, Claar 7, Lagergren 4, Bergendahl 4, Hornke 4, Mertens 2, Jonsson 1, Saugstrup 1, Kristjansson 1
Tor SG: Pytlick 6, Grgic 6, Jakobsen 3, Tönnesen 3, Jörgensen 3, Golla 2, Kirkelökke 2, Volz 1, Blagotinsek 1, Novak 1, Möller 1
Zuschauer: 6.600
SG stabilisiert sich etwas
Danach konnten die Gäste die Partie etwas ausgeglichener gestalten. Der Vorsprung verringerte sich aber lange kaum, weil Magdeburgs Keeper Sergey Hernández im Gegensatz zu seinen Flensburger Gegenübern Benjamin Buric und Kevin Møller einen guten Tag erwischt hatte. Immerhin: Sekunden vor der Pausensirene gelang nach einem Magdeburger Fehlwurf per schnellem Gegenstoß noch das 14:18 durch Lukas Jørgensen.
Nur ein kurzer Hoffnungsschimmer in Hälfte zwei
Kurz nach Wiederbeginn war die Flensburger Hoffnung wieder da (33./17:19), aber zwei schlampige SG-Offensivaktionen und zwei geduldige Magdeburger Angriffe später war der alte Abstand wieder hergestellt (35./17:21). Und nach einem Flensburger Ballverlust traf Magnusson fast vom eigenen Kreis zum 23:18 (37.).
Die Gastgeber hatten sich nur eine kurze Schwächephase gegönnt, innerhalb kürzester Zeit verpassten Claar und Lukas Mertens (mit zwei Treffern) der SG weitere Nackenschläge – spätestens beim 29:21 (45.) war die Partie gelaufen. Der Bundesliga-Spitzenreiter gewährte dem Tabellenzweiten danach lediglich minimale Ergebniskosmetik. Simon Pytlick und Marko Grgić waren mit je sechs Treffern beste Werfer der SG.

Der Rekordpokalsieger hat am Donnerstag durch eine Viertelfinal-Niederlage bei den Füchsen Berlin das Final Four in Köln verpasst.